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Im Jahr 1966 entstanden die Gebäude der Grundschule "Rothdauscher"-Schule. In den 80er Jahren wurde sie zum erstenmal umgebaut. (Foto StAH)
Fortsetzung in Bearbeitung.
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Das Schuljahr 1969/70 war das Jahr der Schulreformen. Fürs erste erfolgte die Aufhebung der bekenntnismäßig gegliederten Volksschule. An ihre Stelle trat die christliche Gemeinschaftsschule, welche für alle Schüler jeglicher Religionsgemeinschaft offen stand. Des weiteren folgte die Aufteilung in eine Grund- und Hauptschule unter Einführung des 9. Schuljahres. Gleichzeitig wurden die Knaben- und Mädchenschule aufgehoben und alle Schüler in gemischten Klassen zusammen gefaßt. Diese Reform hatte auch ihre Auswirkung auf Schulsprengel, Elternvertretung und Lehrpersonal.
Der Schulsprengel holte sich nicht nur die Gemeinde Raßreuth zurück, sondern griff auch auf die Gemeinden Oberneureuth, Germannsdorf, Windpassing, Oberdiendorf und Raßberg aus. Neun Gemeinden bildeten nunmehr den neuen Schulverband. Als beratende Einrichtung für die frühere Volksschule bestand eine Schulpflegschaft. Diese setzte sich aus dem Bürgermeister und Gemeindetretern der Schulsitzgemeinde, dem Schulleiter und Lehrervertretern, dem Ortsgeistlichen, sowie den Elternvertretern zusammen. Den Vorsitz führte im allgemeinen der Bürgermeister der Schulsitzgemeinde.
Dieses Gremium wurde im Jahre 1968 aufgelöst. An seine Stelle trat der Elternbeirat, der, wie der Name schon sagt, nur aus Vertretern der Schülereltern mit eigenem Vorsitz bestand.
1966 entstanden die Gebäude der Rothdauscher-Schule. In diese Gebäude kam nun die Grundschule. Die Grundschule erhielt ihren Namen nach dem langjährigen Hauptlehrer und Ehrenbürger von Hauzenberg Karl Rothdauscher.
Schließlich blieb auch der Lehrkörper bei dieser Reform nicht unberührt. Die Grundschule mit den Klassen 1 bis 4 wurde ausschließlich mit weiblichen Lehrkräften und Bediensteten besetzt. Zu diesem Zeitpunkt wurden in der Grundschule 15 Klassen beim einem Klassendurchschnitt von 38,4 Schülern unterrichtet.
Lehrkräfte an der Grundschule im Schuljahr 1969/70:
Im Herbst 1970 konnten in der Grundschule vier weitere Schulräume bezogen werden.
In der Bauzeit von 1965 bis 1971 entstand die große Verbandsschule mit einer Gesamtbausumme von 5.410.000 DM. Sie umfasste die Grundschule und deren Erweiterungsbau, die Hauptschule mit allen Schulsälen und Nebenräumen sowie eine Doppelturnhalle, welche eine moderne Schule erforderte. Imposant hob sich am Osthang des Marktes Hauzenberg der Schulkomplex mit seinen Neubauten für die Grund- und Hauptschule ab, der am 19. November 1971 unter Teilnahme weiter Bevölkerungskreise und der Behörden in einer stilvollen Feier durch Bischof Antonius Hofmann aus Passau geweiht wurde.
Die Zahl der Schüler im Schulverband betrug 1977: Grundschule 436 Schüler Hauptschule 938 Schüler insgesamt 1.374 Schüler.
Im Bereich der Großgemeinde Hauzenberg bestanden außerdem noch die Grundschule Oberdiendorf mit den Schulhäusern in Haag und Wolkar in 4 Klassen mit 214 Schülern und die Grundschule Germannsdorf mit 4 Klassen und 150 Schülern. Damit wurden in der Gemeinde 1.738 Schüler unterrichtet. Wegen des Geburtenrückganges verringerte sich die Schülerzahl in den folgenden Jahren aber deutlich.
Mit dem Bereich Raßreuth gehörte Hauzenberg zum Schulverband Krinning-Raßreuth. Von diesem Schulverband wurden in der Schule Raßreuth, die sich im Besitz der Gemeinde Hauzenberg befand, zwei Grundschulklassen unterrichtet. 1977 gab es so 56 Volksschulklassen in 5 Schulorten. Die Finanzierung der Schulen erfolgte über die Schulverbandsumlage. Im Jahr 1977 betrug diese 506 DM pro Schüler bei einem Gesamthaushalt von 871.650 DM. Anfang der 50er Jahre wurden nur 40 DM pro Kopf aufgewendet.
Zu Beginn des Schuljahres 1980/81 trat die langjährige Leiterin der Grundschule, Frau Rektorin Olga Morawek, in den Ruhestand. In ihrer Amtszeit war die Grundschule gebaut worden. Im März 1981 wurde Frau Ursula Hitzler die Schulleitung übertragen und im Herbst 1981 die Lehrerin Gisela Haderer zur Konrektorin berufen.
Am 24.09.1982 standen nach einjähriger Bauzeit weitere vier Klassenzimmer der Grundschule zur Verfügung. Im Zuge der Erweiterungsmaßnahme waren auch Dachvorsprünge zu verlängern und die gesamten Grundschulgebäude zu sanieren. Insbesondere waren auch Brandschutzauflagen umzusetzen.
Im Juni 1987 begann der letzte Bauabschnitt. Die Omnibushaltsbuchten unmittelbar vor den Schulgebäuden sollten wesentlich zur Sicherheit der Kinder beim Ein- und Aussteigen aus den Schulbussen beitragen und bei schlechtem Wetter das Warten auf die Schulbusse in den Schulgebäuden ermöglichen. Mit der Fertigstellung der Omnibushaltebuchten war die seit 1965 währende Bauperiode an Grund- und Hauptschule abgeschlossen. Dafür wurden vom Schulverband Hauzenberg 15,5 Mio. DM investiert.
Am 14.Oktober 1987 wurde die Grund- und Hauptschule Hauzenberg (Umbau und Erweiterung) offiziell eingeweiht.
Fortsetzung folgt
Textbeitrag. Elisabeth von Korff-Grünberger
Quelle: Schürzinger Ferdinand „Markt Hauzenberg“ Umbruch und Aufbruch im 3. Vierteljahr des 20. Jahrhunderts, Hauzenberg/Obernzell, Ostern 1972, Seite 280 bis 289 Broschüre „Stadterhebung Markt Hauzenberg“ vom 28. April 1978, Seite 72 bis 77 Festschrift zum Abschluss von Umbau und Erweiterung der Grund- und Hauptschule Hauzenberg, 1987 Festschrift 25 Jahre Hauptschule Hauzenberg -Wirthensohnschule-, 1969/70 bis 1994/95 Archiv Stadt Hauzenberg |
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Foto Eingang Hauptschule, StAH.
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HauptschuleDie Schulreform 1969/70 hatte große Auswirkungen auf den Schulsprengel und das Lehrpersonal. In den Schulsprengel, dem bis dahin nur die Gemeinden Hauzenberg, Wotzdorf und Jahrdorf ganz angehörten, wurden nun die Gemeinden Raßreuth, Holzfreyung, Oberneureuth, Germannsdorf, Windpassing, Oberdiendorf und Raßberg mit einbezogen. Der Schulverband bestand somit aus 9 Gemeinden. Neben der Schulverbandsverwaltung wurde mit beratender Funktion ein Elternbeirat ins Leben gerufen.
Gab es in den 50er Jahren noch 22 Lehrkräfte, so betrug diese Zahl im Jahre 1969 bereits 51. Die Schülerzahl war auf 1.300 Kinder angewachsen. Der zunehmende Verkehr auf den Straßen und die weiten Entfernungen veranlassten den Schulverband schon 1966 Schulbusse einzusetzen, deren Kosten vom Staat zu 90% getragen wurden. Die Vergrößerung des Schulsprengels machte die Ausweitung des Schulbusnetzes erforderlich. Bis zu 20 Schulbuslinien wurden von privaten Unternehmen befahren. Sie beförderten rund 1.000 Schüler in die Schulen nach Hauzenberg. Die stürmische Entwicklung bei den Schülerzahlen machte neue Schulbauten erforderlich. Von 1961 bis 1971 wurde mit geringen Unterbrechungen ständig gebaut. Es entstanden die Bauten der Wirthensohn-Schule, zunächst auch als landwirtschaftliche Berufsschule, Realschule und Sonderschule genutzt, und die Gebäude der Rothdauscher- Schule.
Lehrer an der Hauptschule 1969:
Im Herbst 1970 wurde das neue Hauptschulgebäude in der Eckmühlstraße 10 bezogen. Nun konnten die 5. bis 9. Klassen in Hauzenberg zusammengezogen werden. Leiter der 18-klassigen Schule mit 673 Schülern war bis 1985 Heribert Stephan, der auch stellvertretender Landrat des Landkreises Passau war.
Die Neubauten reichten zunächst nicht zur Unterbringung aller Hauptschulklassen und der Grundschule Hauzenberg aus. Eine Reihe von Hauptschulklassen blieb deshalb in den Schulhäusern von Germannsdorf, Haag, Oberdiendorf, Raßreuth und Wolkar ausgelagert.
Im Schuljahr 1975/76, die Schülerzahl war auf 978 Schüler angewachsen, erschwerte zusätzlich ein großer Lehrermangel die Arbeit an den Schulen. Es gab zum Teil Klassen mit mehr als 60 Schülern.
Die Zahl der Schüler im Schulverband betrug 1977: Grundschule 436 Schüler Hauptschule 938 Schüler insgesamt 1.374 Schüler.
In den Grundschulen Oberdiendorf und Germannsdorf waren außerdem noch 364 Schüler untergebracht. Wegen der hohen Schülerzahl musste aber weiterhin das alte Knabenschulhaus genutzt werden. Dort waren noch 8 Klassen untergebracht.
Die hölzerne Treppe ohne Fluchtmöglichkeiten, die unzureichenden Toiletten, der fast unerträgliche Straßenlärm, die schlecht funktionierende Heizung und der insgesamt schlechte Bauzustand des Gebäudes konnten auch nicht durch den Einbau neuer Fenster darüber hinwegtäuschen, dass dieses Gebäude den Anforderungen der damaligen Zeit nicht mehr genügen konnte.
In einer ersten Sitzung im Gasthof „Stemplinger Hansl“ 1978 wurden zwischen den Vertretern des Schulverbandes, des Elternbeirates, der Verwaltung und der Lehrerschaft darüber Einigkeit erzielt: Das alte Knabenschulhaus kann in der bestehenden Form nicht mehr gehalten werden. Die Hauptschule musste durch einen Erweiterungsbau mit den entsprechenden Klassenzimmern und den erforderlichen Fachräumen ergänzt werden. Aus den Versammlungsteilnehmern wurde ein Ausschuss gebildet, der sich mit der geplanten Baumaßnahme befassen sollte. Das Architekturbüro Wörlen, Passau, erhielt dann den Planungsauftrag für das neue Schulgebäude.
Der ursprüngliche Plan, an das Hauptschulgebäude einen atriumartigen Komplex anzubauen, um die Wege kurz zu halten, scheiterte an der Grundstücksbeschaffung. So musste die Planung auf das gemeindeeigene Grundstück östlich des Hauptschulgebäudes ausweichen.
1980 fertigte das Architekturbüro Wörlen die ersten Pläne, die dann aber bis zum endgültigen Baubeginn viermal abgeändert werden mussten.
Der anfängliche Optimismus, mit dem Erweiterungsbau der Hauptschule bald beginnen zu können, wurde auf eine harte Probe gestellt. Von der ersten Planerstellung bis zum endgültigen Baubeginn am 12. Juni 1984 waren vier Jahre verstrichen. Dieser lange Zeitraum konnte aber in guter Zusammenarbeit vom Architekturbüro Wörlen, Schulverband, Elternbeirat und Schulleitung zu sinnvollen Verbesserungen genutzt werden. 1982 wurde in der Hauptschule mit dem Umbau der Schulküche begonnen. Der gesamte Hauswirtschaftsbereich konnte in der ehemaligen Landwirtschaftsschule untergebracht werden.
Am 26. November 1984 stand bereits das Richtfest am Erweiterungsbau der Hauptschule an. Auf Einladung von Architekt Hanns Egon Wörlen besichtigten Lehrkräfte die Schulen Straubing-Alburg, Büchlberg und Freising, um sich Anregungen für die Ausstattung zu holen. In zahlreichen Verhandlungen mit verschiedenen Firmen konnte eine optimale Einrichtung des Neubaues erreicht werden.
Der Rektor Heribert Stephan wurde am 22. Mai 1985 und Herr Konrektor Rudolf Walter am 30. Juli 1985 in den Ruhestand verabschiedet. Beide hatten die Hauptschule nachhaltig geprägt und sich bleibende Verdienste erworben.
Fritz Biermeier, seit 1977 zum 2. Konrektor bestellt, übernahm ab August 1985 die Schulleitung, bevor er ab 01.01.1986 zum Rektor der Hauptschule ernannt wurde. Oberlehrer Gerhard Habla übernahm die Nachfolge von Rudolf Walter als Konrektor.
Im November 1985 konnte mit dem Umzug von 10 Klassen aus dem Hauptschulgebäude in den Neubau dieser Komplex in Betrieb genommen werden. Der anschließende Umbau des nun leer stehenden Hauptschulgebäudes verzögerte sich fast um ein Jahr. Im August 1986 endlich begann der Umbau. Diese Baumaßnahme brachte viele Unannehmlichkeiten für den ganzen Schulbetrieb mit sich, wurde aber im Hinblick auf wesentliche Verbesserungen geduldig hingenommen. Am 12. Januar 1987 übersiedelten die letzten acht Klassen aus dem alten Knabenschulhaus in das umgestaltete und renovierte Hauptschulgebäude. Wenig später war auch der Verwaltungstrakt zu beziehen.
Nun stand das 1913 erbaute alte Knabenschulhaus, das von den Lehrern liebevoll „das alte Haus von Rocky-Docky“ genannt wurde, leer. Ein Kapitel Hauzenberger Schulgeschichte war abgeschlossen.
Der letzte Bauabschnitt begann im Juni 1987. Die Omnibushaltebuchten unmittelbar vor den Schulgebäuden sollten wesentlich zur Sicherheit der Kinder beim Ein- und Aussteigen aus den Schulbussen beitragen und bei schlechtem Wetter das Warten auf die Busse in den Schulgebäuden ermöglichen. Mit der Fertigstellung der Omnibushaltebuchten und der Erneuerung der Dächer am Hauswirtschaft- und Verwaltungstrakt war die seit 1965 währende Bauperiode abgeschlossen.
Am 14. Oktober 1987 erfolgte die offizielle Einweihung der Grund- und Hauptschule Hauzenberg (Umbau und Erweiterung).
Erst am 01. März 1997 erhielt die neue Hauptschule von der Regierung von Niederbayern den Namen „Wirthensohnschule“ als zusätzliche Bezeichnung genehmigt.
2001 hatte das alte Knabenschulhaus nach fast 90 Jahren ausgedient und wurde abgebrochen.
Fortsetzung folgt
Sporthauptschule:
Sportmittelschule:
Textbeitrag: Elisabeth v.Korff-Grünberger
Quelle:
Schürzinger Ferdinand „Markt Hauzenberg“ Umbruch und Aufbruch im 3. Vierteljahr des 20.Jahrhunderts, Hauzenberg/Obernzell, Ostern 1972, Seite 280 bis 289 Broschüre „Stadterhebung Markt Hauzenberg“ vom 28. April 1978, Seite 72 bis 77 Festschrift zum Abschluss von Umbau und Erweiterung der Grund- und Hauptschule Hauzenberg, 1987 Festschrift 25 Jahre Hauptschule Hauzenberg -Wirthensohnschule-, 1969/70 bis 1994/95 „Aus der Schule geplaudert“, Vortrag vom 15. Mai 1998 von Frau Ursula Schmid, Rektorin der Hauptschule Hauzenberg Archiv Stadt Hauzenberg Archiv Sportmittelschule Hauzenberg |
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Seit ca. 1811 wurde in einer Notschule in Duscherpoint unterrichtet. 1828 Vollendung des ersten, offiziellen Schulhauses in Ruhmannsdorf. 1885 Einzug in die "alte Schule" in Germannsdorf. Im Jahr 1928 Erweiterung der Schule. 1957 Einzug in die "neue Schule". Von 1987 bis 1992 Bau einer Turnhalle und Sanierung des jetzigen Schulgebäudes. (Foto Archiv Schule)
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Die Anfänge - Von Winkelschulen und WinkelpräzeptorenIn einem Bericht des Pfarrvikars Winklhofer vom 27.03.1798 an das Domkapitel Passau ist davon die Rede, dass sich in der „Pfarr“ vier Schullehrer befinden, die den Hauzenberger Lehrer unterdrücken, da sie ihm Kinder und Schulgeld entziehen. Die Zechpröbst (Kirchenpfleger) und der Magistrat (Gemeinderat) von Hauzenberg beanstanden daraufhin in einer Beschwerde die „Winkelpräzeptoren“ (auch Winkelpraeceptoren,veraltet für selbst ernannte Lehrer) in Oberneureuth und Ruhmannsdorf. Die privat organisierten und behördlich nicht anerkannten Winkelschulen, meist von nicht geschultem Lehrpersonal geführt, waren an der Wende zum 19. Jahrhundert ohnehin ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Am 14. Sept. 1798 erließ der Hofratspräsident nachfolgende Weisung: „Nicht nur die Winkelschule zu Ruhmannsdorf, sondern auch jene in der Neumühle aufzulösen und derlei Winkelschulen in Zukunft nicht mehr zu dulden. Der Winkelschullehrer in der Neumühle und in Ruhmannsdorf sind beide ohne weiteres aus dem Hochstift zu entfernen.“(nach Wegertseder 1930, S. 60).
Einige Jahre später berichtete der Hauzenberger Lehrer Franz Xaver Kumpfmüller seiner vorgesetzten Behörde, dass mehrere Eltern ihre Kinder in andere geduldete Notschulen schickten. Eine solche werde, so Kumpfmüller, seit 1811 in Ruhmannsdorf von einem Taglöhner in einem alten Holzhaus zu Duscherpoint (Hauserfranzl) geführt. Diese Schule werde von Kindern aus Ruhmannsdorf, Germannsdorf, Jahrdorf, aber auch von Kramersdorf, Penzenstadel, Sickling und Kinatöd besucht. Dass dies das Missfallen des Lehrers von Hauzenberg erregte, dem der Winkelpräzeptor Kinder und Schulgeld entzog, war begreiflich.
Eine neuerliche Beschwerde des Hauzenberger Lehrers Kumpfmüller beim königlichen Generalkommissariat über die unzulässigen Winkelschulen wurde abgelehnt und mit einer allerhöchsten Entscheidung vom Jahre 1812 genehmigte die Behörde, dass Kinder, die mehr als eine Stunde Fußweg zur Schule haben, aber auch die von Ruhmannsdorf, eine „Notschule“ besuchen und von einem „Notschullehrer“ unterrichtet werden dürfen. Die große Entfernung vieler der genannten Orte von Hauzenberg machte aber die bischöfliche und später die bayerische Behörde geneigt, ein Auge zuzudrücken. Jedoch war geplant, den Schulmeister einer Prüfung in Bezug auf seine Eignung zu unterziehen.
Einen besonderen Rechtsstreit führte der Bauer Stephan Veit aus Kramersdorf, der seine Kinder nach Ruhmannsdorf zur Schule schicken wollte, wo sie, laut Veit, bei Verwandten Mittagskost und bei schlechtem Wetter auch Nachtkost und Herberge bekämen.
In einem Schreiben vom 01.03.1816 beklagt der Hauzenberger Lehrer, dass Kinder aus Kramersdorf und Jahrdorf nach Ruhmannsdorf in die Winkelschule gehen und „was für ein Unterricht in den Winkelschulen erteilt wird, erhellt schon daraus, das zu Glotzing ein Weber, zu Ruhmannsdorf ein Taglöhner und zu Berbing zwei ledige Weibspersonen die Geschäfte eines Lehrers besorgen. Einen Unfug dieser Art sehen und dulden zu müssen, fällt mir unmäßig schwer als ich unablässig bemüht bin, meinen Sohn zu einem Schulmann mit bedeutenden Kosten heranzubilden.“ (Aufzeichnungen von ehem. Schulleiter Rudolf Ullmann). Auch weitere Beschwerden des Lehrers aus Hauzenberg beim Generalkommissariat des Unterdonaukreises in Passau blieben ohne Erfolg. Die Behörde aber plante nun energisch, den Bau einer ordnungsgemäßen Schule in Ruhmannsdorf zu fördern.
Am 02.08.1816 erging vom Generalkommissariat an die Schuldistriktsinspektion (1808 geschaffene Aufsicht über alle innerhalb des Bezirks gelegenen Schulen) zu Wegscheid folgende Weisung: “Die Winkelschule in Ruhmannsdorf soll zwar einstweilen noch fortbestehen und ihr Bezirk durch Beilegung der Ortschaften Wehrberg, Penzenstadl und Neuhäusl vergrößert werden. Da sie aber hiernach unter die bedeutenderen gehört, sohin wohl imstand sein dürfte, einen gebildeten Lehrer zu unterhalten, so ist durch die Kgl. Lokalschulinspektion Hauzenberg ein Verzeichnis der in den zum Schulsprengel Ruhmannsdorf gehörigen Orten befindlichen Kinder herstellen zu lassen.“ Weiter wird in dem Schreiben erwähnt, dass eine „Notschule in Jahrdorf nicht bekannt, daß also diese Kinder der Pfarrei bei der Schule nicht zugelassen werden können, bis die Notwendigkeit der Schule außer allem Zweifel ist.“ (Aufzeichnungen von ehem. Schulleiter Ullmann und Schulgeschichte, Archiv der Grundschule Germannsdorf). Noch zwölf Jahre nach dieser bedeutsamen Weisung des Generalkommissariats blieb die Winkelschule in Duscherpoint bestehen. 1827/28 Bau des ersten, offiziellen Schulhauses in Ruhmannsdorf 1827 wurden die Pläne für ein neues Schulhaus in Ruhmannsdorf genehmigt, auch die Finanzierung war sichergestellt. 1828 wurde die Vollendung des Baues gemeldet. Es war nach heutigen Begriffen ein recht einfaches Schulhaus und bedeutete doch für die damalige Zeit einen erfreulichen Fortschritt. Das Gebäude steht heute noch in Duscherpoint und der Hausname „Schulhauser“ erinnert an längst vergangene Zeiten.
Das Erdgeschoss enthielt die Lehrerwohnung mit zwei kleinen Zimmern und einer kleinen Küche. Im Obergeschoss befand sich der Schulsaal für 100 Kinder und daneben ein kleines Kabinett (Schlafzimmer). Ein blechernes Ofenrohr, von der Wohnung des Lehrers herauf führend, erwärmte noch 1855 die Schulstube. Die Schuleinrichtung war äußerst dürftig.
Die erste bekannte Lehrerpersönlichkeit in Ruhmannsdorf war Schulverweser Gruber, der im Schuljahr 1831/32 ein Einkommen von 206 fl (Gulden) bei einer Gesamtzahl von 98 Schülern meldete. Dem Tiefstand des Schulwesens entsprechend, waren auch die sachlichen Aufwendungen gering. Der Aufwand betrug:
Die Besoldung des Lehrers setzte sich zusammen aus 50 fl Schuldedikation (Entlohnung) und dem Anfall an Schulgeld: Pro Kind 1 fl 36 kr. Die Mindestbesoldung sollte 200 fl jährlich betragen.
1832/33 meldete Gruber eine Einnahme von 226 fl. Mit der Errichtung der Schule in Krinning fielen aber die Kinder einiger Ortschaften weg, weshalb sich das Einkommen etwas minderte. Das Schulgeld für das Werktagsschulkind betrug, wie auch anderwärts, 1 fl 36 kr.
Die Schulversäumnisse ein Hauptproblem in den Schule jener Zeit Die Schule Ruhmannsdorf meldete im Schuljahr 1836/37 die ungeheuerliche Zahl von 10.020 Versäumnissen, wonach etwa ein Drittel der Schüler als ständig abwesend gelten kann. Die vielen Versäumnisstrafen, die das Kgl. Landgericht Wegscheid verhängen musste, und die Einträge in einem Zensur- und Notenbuch aus diesem Schuljahr geben einen Einblick in den Schulbetrieb: „Versäumt die Schule oft, da ihn seine Mutter zum Brottragen von Passau her braucht.“ „Ist nie in der Schule erschienen.“ „Sucht um die Erlaubnis zum Austritt nach, besucht die Schule aber erst fünf Jahre und zwar die meiste Zeit sehr unterbrochen“ (nach Wegertseder 1930, Seite 60).
Dieser Schüler besuchte die Schule, wie viele andere, nur im Winter. In der Sonntagsschule (Fortbildungsschule – heute Berufsschule) war es um den Schulbesuch nicht besser bestellt. In Zeiten guten Schulbesuchs (Winter) saßen die Kinder auf den Fensterbrettern, weil sie in den voll gepfropften Bänken keinen Platz fanden.
1840/41 wurden die Schwänzereien in der Fortbildungsschule noch bedeutender, zweifellos vielfach begünstigt von den Eltern und den bäuerlichen Arbeitgebern, welche die Jugendlichen nicht entbehren wollten. Die häufige Abwesenheit der Werktagsschüler andererseits war in erster Linie bedingt durch Witterungsverhältnisse, besonders in schneereichen Wintern.
Die Lehrer in der Ruhmannsdorfer Schule von 1845 -1879 1845-47 wirkte in Ruhmannsdorf Schulprovisor (Schulgehilfe) Joseph Reitberger, beurteilt als sehr fleißig und tätig, auch gerühmt als guter Obstbauer. Er meldet im Jahre 1846 bei 198 Kindern 3.374 entschuldbare Versäumnisse, unentschuldbare 1.447. Sein Nachfolger Joseph Stiegle, ebenfalls mit Note I zensiert, verzeichnete im Jahre 1848 bei 176 Kindern an entschuldbaren Versäumnissen 1.492 und an unentschuldbaren, 329 Fälle. Dagegen meldet im Jahre 1849 der Provisor (Schulgehilfe) Johann Bauer, dem lediglich eine Neigung zum Trunk vorzuwerfen war, bei 150 Schülern nur 61 entschuldbare und 16 unentschuldbare Versäumnisse.
Am 04.Juni 1841 wurde vor dem Landgericht Wegscheid das Schulgrundstück von Maria Höglinger an die Gemeinde Germannsdorf um 15 Kronenthaler = 40 fl 30 kr verkauft.
1850 finden wir verzeichnet den Provisor Anton Maurer, gerühmt als sehr tüchtiger Schulmann, aber moralisch etwas anfechtbar.
1851/52 erfolgte rasche Ablösung durch Anton Graf, der wiederum in jeder Beziehung mit Note I beurteilt wurde.
Als einwandfrei tüchtig galt auch sein Nachfolger, Lehrer Engelbert Schifer, der bis 1860 hier bei bester Qualifikation unterrichtete.
1857 wies die Gemeinde Germannsdorf 630 Seelen auf. Die Zahl der Schüler belief sich auf etwa 150 Kinder. Das Einkommen des Lehrers wurde der Vorschrift entsprechend, mit mindestens 360 fl verzeichnet. Die Zahl der Versäumnisse wechselte sehr, vermutlich abhängig von den Witterungsverhältnissen.
1860 lehrt in Ruhmannsdorf Lehrer Valentin Röckl, ebenfalls als sehr tüchtig beurteilt. 1864 erkrankt Lehrer Röckl. Nach dem Ableben Röckls wurde Schuldienstexspektant (Anwärter) Michael Schneider berufen. Noch im gleichen Jahre wurde die Stelle mit Lehrer Johann Bauer besetzt.
1866 folgte der Provisor und spätere Lehrer Joseph Greiner nach. Unter ihm wurde 1868 amtlich beanstandet, dass neben 1.688 entschuldbaren Versäumnissen nur ein unentschuldigtes gemeldet worden war.
1871 sollte eine Arbeitslehrerin angestellt werden. Frau Greiner lehnte den Posten ab und schlug die Anstellung der Häuslerstochter Katharina Hinterleitner vor.
1873 veranlassten Zwistigkeiten des Lehrers mit verschiedenen Eltern, dass sich der gut qualifizierte Greiner versetzen ließ.
1874 bis 1879 wurde Lehrer Johann Steiner sein Nachfolger. Seine Frau Mathilde übernahm gegen 20 fl den Arbeitsunterricht. Nach ihrem Tod im Jahre 1877 wurde hierfür Theres Fisch bestellt. Steiner verheiratete sich wiederum. Seine erste Ehe war mit drei Kindern gesegnet. Die Schülerzahl belief sich im Jahre 1878 auf 124. Die entschuldbaren Versäumnisse wurden mit 2.986 verzeichnet.
1879 folgte Lehrer Johann Maier, ebenfalls mit Note I qualifiziert. Sein Einkommen wird mit 870 Mark angegeben. Seine Frau Maria übernahm den Arbeitsunterricht. Schon aus den bisher angegebenen Schülerzahlen ergab sich die außerordentliche Raumbeschränkung, da der Schulsaal nur für etwa 100 Kinder berechnet war.
Der Schulhausbau in Germannsdorf in den Jahren 1882-1885 Am 21.12.1882 beschloss der Gemeindeausschuss den Bau eines neuen Schulhauses in der Ortschaft Ruhmannsdorf. In einem neuen Beschluss wurde aber mit 35 gegen 20 Stimmen entschieden, dass die neue Schule in Germannsdorf errichtet werden sollte. Der Bau wurde unter Bürgermeister Josef Pilsl (Ruhmannsdorf) und Lehrer Müller in Angriff genommen.
1883 wurde im Februar Lehrer Ludwig Muhr in sein Amt eingeführt. Er war unverheiratet, seine Mutter Maria Muhr übernahm den Arbeitsunterricht. Nach längeren Verhandlungen entschied sich die Gemeindeverwaltung für die Erwerbung eines Bauplatzes am Ortseingang von Germannsdorf (Kosten der Grundstücke 350 Mark) und für den Neubau einer Schule an dieser Stelle.
Die Regierung verlangte den Einbau eines größeren Schulzimmers, das u.U.die gesamte Schülerzahl aufnehmen konnte.Zusätzlich sollte auch noch ein kleiner Saal vorgesehen werden. Die Kosten beliefen sich auf 17.500 M, wovon die Gemeinde Jahrdorf etwa ein Viertel zu übernehmen hatte. Das alte Schulhaus in Ruhmannsdorf wurde verkauft. Damals betrug die Schülerzahl 116. Die Genehmigung einer 2. Lehrstelle wurde hinausgeschoben.
1885 erfolgte die Fertigstellung des Neubaues in Germannsdorf.
1894 ließ sich Lehrer Muhr nach Pfaffenmünster versetzen. Sein Nachfolger wurde Lehrer Theodor Schirl.
1904 erfolgte erst die Genehmigung einer 2. Lehrstelle und die Besetzung mit der Hilfslehrerin Elisabeth Hingsammer. Steigende Schülerzahlen machten einen Wechselunterricht erforderlich. Am 17.03.1904 genehmigte der Gemeinderat 820 Reichsmark zur Deckung des Hilfslehrergehalts. Davon hatte, wie aus dem Vorschlag 1905 ersichtlich ist, 400 RM die Gemeinde aufzubringen.
1913 war eine Erweiterung der Schulräume notwendig geworden, da die Unterabteilung(Unterstufe, 1.-4. Klasse) 86 und die Oberabteilung(Oberstufe, ab 4. Klasse) 92 Kinder zählte, d.h. einige Kinder mussten in den Gängen stehen. Ein Umbau oder eine Erweiterung des Schulhauses wurde vom Bezirksbautechniker dringend empfohlen, trotzdem wurde der Umbau aus finanziellen Gründen immer wieder verschoben. Auch die Lehrerwohnung wurde als „völlig heruntergekommen“ bezeichnet. Die Gemeinde Germannsdorf schlug zur Erleichterung der Raumnot die Abtrennung Jahrdorfs aus dem Schulsprengel vor. Die dortigen gut situierten Bauern sollten eine eigene Schule erbauen. Aufgrund des Kriegsbeginns im folgenden Jahre wurde das Problem aber wieder aufgeschoben.
1920 konnte die Gemeinde den Rückgang der Kinderzahl als Grund für eine weitere Verschiebung der Bauforderung geltend machen.
1922 jedoch fordert Schulleiter Plöchl die Genehmigung einer 3. Lehrstelle, da die Schülerzahlen der Unterabteilung auf 71 und der Oberabteilung auf 101 angestiegen waren. Die Regierung lehnte vorerst ab und ordnete Wechselunterricht an. Neben Hauptlehrer Plöchl unterrichtete die Lehrerin Karoline Schmidt. Die Schülerzahl betrug nunmehr 157 Kinder.
1923 erkrankte Plöchl und suchte um seine Pensionierung nach. Die Schulleitung übernahm Karoline Schmidt. Aushilfe leistete Josef Rosenhammer; außerdem wurde 1923 Karoline Lichtl als Aushilfe genannt. Zu dieser Zeit wurden in der Schule Germannsdorf 159 Kinder unterrichtet.
1924 erfolgte die Neubesetzung der Schulleitung mit Lehrer, später Oberlehrer, Hanns Krenn, der in der nationalsozialistischen Zeit auch als Kreisleiter eine wichtige Rolle spielte. Tatkräftig setzte er sich für die Verbesserung der Verhältnisse in räumlicher und personeller Hinsicht ein. Neben ihm wirkte Frl. Hupfauer als 2. Lehrkraft. Als Aushilfslehrer sind in diesen Jahren verzeichnet: Xaver Bumberger, Johann Hurt, darauf folgen Klimmer, Albert Bachhuber sowie Franz Reiter. Im Schuljahr 1924/25 betrug die Schülerzahl 151 Kinder.
1925 forderte die Regierung energisch die Bereitstellung eines 3. Lehrsaales. Der Vorschlag der Gemeinde, einen solchen im Dachgeschoss einzubauen, wurde jedoch abgelehnt. Daraufhin wurde die Errichtung einer Schulbaracke erwogen. Die Gemeinderatsbeschlüsse vom 06.11.1925, 16.12.1925 und 26.02.1926 sprachen sich dagegen aus, da eine solche Baracke zu wenig stabil erschien. An ein Lehrsaalgebäude mit zwei Sälen ist wegen der Kosten von 36.000 RM bei nur 9.000 RM Kreiszuschuss, nicht zu denken.
Am 26.09.1926 fordert das Bezirksamt den Beschluss über die Aufstellung einer Dökkerbaracke oder eines Blockhauses mit einem Lehrsaal und Dienstwohnung 3. Ordnung. Kosten mit Einrichtung: etwa 7.000 RM. Am 10.10.1926 stimmte die Gemeinde für die Errichtung eines Blockhauses, weil dazu einheimisches Material verwendet und heimische Arbeitskräfte ausgiebig zur Verfügung gestellt werden konnten. 1927 lag der Plan für das Blockhaus und den Umbau der bisherigen Dienstwohnung zum Schulsaal vor. Kostenvoranschlag: ca. 12.000 - 14.000 RM. Die Regierung verlangte die Bereitstellung von Mitteln aus dem Bezirkshaushalt. Im Dezember laufenden Jahres genehmigte die Osthilfe des Reiches 3.000 RM, dazu kamen 2.000 RM Kreiszuschuss. In diesem Schuljahr sank die Schülerzahl auf 144 Kinder. Im darauf folgenden Jahr 1926/27 stieg sie wieder auf 163 Schüler an.
1927 traten an neuen Lehrkräften an: Frl. Ewerbeck und Heinrich Weißensee, dem 1929 die 3. Lehrstelle zugewiesen wurde.
Am 16. Juni 1928 beschloss der Gemeinderat, dass die restlichen 9.000 RM, von den beiden Gemeinden Germannsdorf und Jahrdorf im Verhältnis 3:1 aufzubringen, unmöglich erscheine. Außerdem sprach sich der 2. Bürgermeister energisch gegen den Bau aus.
1928: Schulhauserweiterung und Errichtung eines Lehrerwohnhauses in Germannsdorf Am 05. Juli 1928 war dennoch Baubeginn für die Schulhauserweiterung und das Lehrerblockhaus. Vergeben wurde der Bau auf dem Submissionierungswege an Zimmermeister Alois Anetzberger in Mitterreuth um den Preis von 11.000 RM, schlüsselfertig ohne Ofen. Bei außerordentlich günstigem Bauwetter wurde am 4. August des lfd. Jahres der Dachstuhl aufgesetzt. Das Haus war am 08. Oktober 1928 bezugsfertig. Nun konnte in drei Klassen gleichzeitig Unterricht erteilt werden.
1930 wurde Lehrer Weißensee nach Grainet versetzt. Es folgte Hilfslehrer Alfons Rädlhammer. Zur Aushilfe wurde auch Eugen Kargl ab Oktober 1930 eingesetzt.
1932: Bau der Schulkapelle in Germannsdorf In diesem Jahr wurde eine hölzerne Schulkapelle gebaut und eingeweiht. Im Handbuch des Bistums Passau nach dem Stande vom 1. Dezember 1933, Seite 296, wurde dazu folgendes vermerkt: „St. Canisius Schulkapelle(hölzern) in Germannsdorf, 1932 erbaut, 1 alt. port., hoch, hell, geräumig, Dachreiter mit 1 Glöcklein, Sakristei. Baulast: Katholische Filial-K(irchen)St(iftung) Germannsdorf, Stiftungskapital 500 RM. Gottesdienste: wöchentlich 2 Schulmessen, Patroziniumsfest 27. April (St. Canisius).“ In dem vorgenannten Werk wird auf Seite 297 ebenfalls vermerkt: „Schule Germannsdorf mit 3 Lehrkräften, 223 Werktags- und 46 Fortbildungsschülern.“
An der Schule wirkten 1932 neben Schulleiter Krenn auch Maria Ammerer sowie Hilfslehrer Alois Rittinger.
Vorübergehend waren in diesen Jahren: Ludwig Setzer und Lehrer Brandl, ferner Anni Arbinger tätig. 1938 wurde Frl. Arbinger nach Pauluszell versetzt. Kurze Zeit war auch Hilfslehrer Josef Schwaiger in Germannsdorf tätig. Klassenstärken:
1939 führte in Abwesenheit des Oberlehrers Krenn Lehrer Hans Brandl die Schule. 1940 wirkten Frl. Luise Schrittenlacher neben Herrn Füßl und Frl. Irma Krenn.
Während der unruhigen Kriegs- und Nachkriegszeiten waren nach den Aufzeichnungen des Schulleiters Brinninger folgende Lehrkräfte in Germannsdorf tätig:
Eine einschneidende Änderung trat durch das Kriegsende 1945 ein: Zwei Lehrkräfte unterrichteten im Abteilungsunterricht nur noch die Klassen 1 – 4. Erst ab dem Schuljahr 1946/47 wurden auch die Klassen 5 – 8 wieder in Abteilungen von drei Lehrkräften unterrichtet. Die Schulleitung übernahm Oberlehrerin Käthe Apfelböck.
Durch den Zuzug von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen wuchs die Schülerzahl im Jahre 1948 auf 365 Kinder an. Sie wurden von nunmehr sechs Lehrkräften in drei Schulzimmern bei großer Platznot im Wechselunterricht betreut (Klassenstärken in den Oberstufen 78 bzw. 83 Kinder).
Eine siebte Lehrkraft wäre dringend nötig gewesen, konnte aber wegen des damaligen Lehrermangels und wegen eines fehlenden Unterrichtsraumes nicht genehmigt werden. Nach vielen fruchtlosen Bemühungen des neuen Schulleiters Georg Brinninger, die schulischen Verhältnisse zu verbessern, machte 1950 die Schulpflegschaft eine Eingabe an die Regierung von Niederbayern und der Oberpfalz, in der die unhaltbaren Zustände an der Schule Germannsdorf und die Möglichkeiten zu deren Behebung aufgezeigt wurden: 1. Ausbau des alten Schulhauses, wenn Jahrdorf eine Schule baut. 2. Ein neues Schulhaus mit mindestens sechs Schulzimmern (einschl. Jahrdorf) 3. Ein zweites Schulhaus mit drei Klassen.
Aber durch den Kirchenbau (1951) verlor der geplante Schulhausbau wieder an Bedeutung und musste zurückgestellt werden.
Schulhausneubau in den Jahren 1955/56 Als Jahrdorf 1953 den Plan, selber eine Schule zu errichten, wieder verwarf, ergriffen Schulleiter Georg Brinninger und Bürgermeister Josef Graml erneut die Initiative und am 25. Oktober 1953 fasste der Gemeinderat Germannsdorf den Beschluss, ein neues, 6-klassiges Schulhaus mit Berufsschulräumen zu bauen. Der Bürgermeister wurde beauftragt, unverzüglich mit den Vorarbeiten zu beginnen. Ein passendes Grundstück konnte nach schwierigen Verhandlungen erworben werden. Bereits am 02.05.1955 wurde mit den Maurerarbeiten begonnen und am 23.07.1955 konnte das Richtfest gefeiert werden.
Das neue Schulhaus wurde am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien am 21.12.1956 feierlich eingeweiht. Am 08.01.1957 zogen dann 261 Schüler mit sechs Lehrkräften in das neue, modernste Schulhaus des Landkreises Wegscheid ein.
Der Schulsprengel Germannsdorf: Zum Schulsprengel Germannsdorf gehörten zu dieser Zeit die Siedlungen:
Es unterrichteten in dieser Zeit 6 Lehrkräfte: Schulleiter Georg Brinninger, Katharina Apfelböck, Thusnelda Fischer, Rudolf Ullmann, Anneliese Fenzl, ap.(außerplanmäßige Lehrerin), Helmut Kercher (LAA = Lehramtsanwärter).
Am 01.10.1956 war der ap.Lehrer Klaus Lachnitt nach Germannsdorf versetzt worden. Er befand sich aber im Krankenstand. Die Schülerzahl betrug 261 Schüler. Es wurde schon Ende des Jahres 1956 eine siebte Lehrkraft angefordert, aber nicht genehmigt.
Von den Berufsschülern befanden sich nur noch die Mädchen in Germannsdorf. Es waren noch 26 Schülerinnen. Die Knaben besuchten schon mit Beginn des neuen Schuljahres 1956/57 die landwirtschaftliche Berufsschule Untergriesbach. Es war geplant, auch die Mädchen in Untergriesbach unterzubringen. Die weibliche Berufsschulklasse wurde von Lehrerin Apfelböck geführt.
Die Zugehörigkeit der Schulkinder zu den einzelnen Gemeinden stellte sich wie folgt dar: Germannsdorf 193, Jahrdorf 41, Schaibing 18, Oberötzdorf 8 (seit 01.01.1957 zu Germannsdorf zählend). Der Schulort gehört zur Pfarrei Germannsdorf, welche am 01. März 1955 zur Pfarrei erhoben wurde. Die Pfarrei versah H.H.Pfarrer Grillinger,er erteilte auch Religionsunterricht.
Ein schuleigener Gemüse- und Obstgarten diente noch in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts der Versorgung von Schulleitung und Lehrerschaft mit Obst und Gemüse. Der Gemüse- und Obstgarten wurde, einem Gemeinderatsbeschluss vom 03.04.1954 zufolge, dem jeweiligen Schulleiter zuerkannt, mit den Einschränkungen, dass vom Gemüsegarten ein Drittel dem Schulleiter, die übrigen zwei Drittel den anderen Lehrkräften zur Verfügung stehen sollten. Die verheirateten Lehrkräfte sollten dabei zwei, die ledigen einen Teil haben. Der Schulleiter hatte im Jahr 30 DM Pacht. Es war ihm überlassen, einen angemessenen Betrag für die Benutzung des Gemüsegartens durch die übrigen Lehrkräfte zu verlangen. Damals war es so festgelegt, dass ledige Lehrkräfte 1 DM, verheiratete, entsprechend ihres größeren Anteils, 2 DM an den Schulleiter zahlten. Dieser wiederum zahlte alle Jahre gegen Ende des Haushaltsjahres die volle Summe bei der Gemeinde ein.
Regelung der Unterrichtszeiten: Bis 1957 wurde von 8 – 12 Uhr und von 13 – 15 Uhr unterrichtet. Am 15.05.1957 wurde die durchgehende Unterrichtszeit eingeführt. Sie begann um 7.30 Uhr und endete um 12.30 Uhr.
1957: Anlage eines Turnplatzes In den Monaten April bis Juni 1957 wurde in Gemeinschaftsarbeit (vorwiegend 7. und 8. Klasse Buben) der unmittelbar vor dem neuen Schulhaus befindliche Platz planiert und als Turnplatz hergerichtet. Am 13.07.1957 wurde erstmals der Jugendsporttag durchgeführt.
1957: Umbau des alten Schulhauses zu Lehrerwohnungen: In einer Gemeinderatssitzung vom 06.07.1957 wurde der Umbau des alten Schulhauses zu Lehrerwohnungen mit einem Kostenvoranschlag von rd. 27.000 DM genehmigt und im Akkord an die Firma Bauer, Hauzenberg, vergeben. Am 08.07.1957 wurde mit dem Umbau begonnen. Nach der Fertigstellung konnte der Schulleiter wieder das ganze Lehrerhaus in Anspruch nehmen und es wurde ihm sogar ein Bad eingerichtet.
Wegen der angespannten finanziellen Lage der Gemeinde (das Schulhaus kostete 260.000 DM), konnten zur Beschaffung von Lehrmitteln so gut wie keine Mittel zur Verfügung gestellt werden. Der Schulleiter wandte sich deshalb an alle am Schulhausbau beteiligten Firmen und rief sie zu einer Lehrmittelspende auf. Außer vielen Sachspenden (Landkarten, Experimentierkästen, Thermometer usw.) kamen noch 130 DM zusammen.
Mit Beginn des Schuljahres 1957/58 wurde die Landwirtschaftliche Berufsschule nach Untergriesbach verlegt. Ein dadurch frei gewordener Schulsaal konnte nunmehr als Turnsaal verwendet werden.
Vom 21.-30.09.1957 blieb die Schule wegen einer Grippeepidemie geschlossen.
Die neuen Dienstwohnungen im alten Schulhaus waren nun endlich nach 3-monatiger Verspätung fertiggestellt. Lehrer Ullmann bezog seine Wohnung schon in der Woche nach Allerheiligen. Nun konnte endlich daran gedacht werden, das Lehrmittelzimmer und das Zimmer für die Schüler- und Lehrerbücherei einzurichten.
Die ap. Lehrerin Anneliese Fenzl wurde mit Wirkung vom 01.12.1957 zur planmäßigen Lehrerin ernannt. Herr LAA Georg Knaus wurde von Spechting nach Germannsdorf versetzt.
Eine erstmals im Juli 1956 angeforderte siebte Lehrkraft wurde nach langwierigen und hartnäckigen Verhandlungen endlich im April 1958 hierher versetzt. Die Lehrerstelle wurde von ap. Zita Schraml aus Dingolfing besetzt. Gleichzeitig aber erhielt LAA Helmut Kercher seine Berufung nach Kirchl im Kreis Wolfstein. Da auf der Planstelle Lehrer Lachnitt saß, wurde die Stelle nicht besetzt, da angeblich Schulen mit mehr als 4 Klassen keine Aushilfe bekamen. Nach Rücksprache mit dem Bezirksschulamt ist die Klasseneinteilung so getroffen worden, als wenn 7 Lehrkräfte vorhanden wären. Insgesamt 267 Schüler wurden von ap. Lehrerin Fenzl, Lehrerin Fischer, Hauptlehrer Brinninger, Lehrerin Apfelböck, ap. Lehrer Schraml und Lehrer Ullmann unterrichtet.
In einer Gemeinderatssitzung wurde für den Schulhaushalt der beachtliche Betrag von 37,-- DM pro Kind festgesetzt.
Das Schuljahr 1958/59 begann, nach der Versetzung von Frau Anneliese Fenzl nach Landshut, wieder mit sechs Klassen mit durchschnittlich über 40 Kindern.
Am 01.10.1958 wurde Georg Brinninger zum Rektor, am 01.11.1958 die Lehrerin Katharina Apfelböck zur Oberlehrerin und Frl. Schraml am 01.02.1959 zur Lehrerin ernannt. Außerdem unterrichteten noch ap.(außerplanmäßig) Lehrer Schraml, Lehrerin Fischer, LAA (Lehramtsantwärter) Knaus und Lehrer Ullmann an der Schule. Die 7. Lehrkraft traf am 07.04.1959 ein. Es war Frau Helga Müller aus Obernzell.
Im Schuljahr 1959/60 löste die Handarbeitslehrerin Christine Zöttl Frau Dagmar Bauer ab. Der ap. Lehrer Knaus wurde mit Wirkung vom 31.08.1960 nach Büchlberg, im Gegenzug LAA Horst Stiepani nach Germannsdorf versetzt. Auch in diesem Jahr beklagte der Schulleiter den Lehrermangel. Am 01.11.1960 wechselte die Lehrerin Schraml auf eigenen Wunsch an die Volksschule Marklkofen, Lkr. Dingolfing. Ein Ersatz für sie kam nicht. Mit Wirkung 01.11.1960 wurde LAA Horst Stiepani zum außerplanmäßigen (ap.) Lehrer ernannt.
Während und nach den Weihnachtsferien mussten die Decken im Turnsaal und in der 1. Klasse erneuert werden, weil Gefahr bestand, dass der Verputz einstürzt. Schuld daran war ein Konstruktionsfehler bei den Betondecken.
Im Rahmen des Kreisjugendsportfestes im Sommer 1961 erwarben elf Schüler der Oberklassen das Mehrkampfabzeichen und stellten damit die Volksschule Germannsdorf an die Spitze aller Schulen des Landkreises.
Im Schuljahr 1961/62 wurden Frau Fischer und Frau Feuchtinger aus dem Volksschuldienst entlassen. Frau Fischer hatte sich aber bereit erklärt, für die Zeit des Lehrermangels noch im Dienst zu bleiben. Frau Feuchtinger schied aus dem Dienst, weil eine Versetzung nach München nicht möglich war.
Nachdem auch die Schülerzahl von 261 auf 244 Kinder zurückging, war mit der Zuteilung einer siebten Lehrkraft nicht mehr zu rechnen. Für die entlassenen Lehrkräfte kamen ap. Lehrerin Maniak aus Schaibing und ap. Lehrerin Martha Kaiser aus Franken.
Am 04.09.1962 meldete sich ap. Lehrerin Brigitte Reitberger aus Passau zum Dienst (7. Lehrkraft). Handarbeitsunterricht erteilte an Stelle von Frl. Kufner nun Frl. Schlager aus Hauzenberg.
Die 1962 von der Gemeinde Jahrdorf beantragte Genehmigung zur Errichtung einer eigenen Volksschule und der Bildung eines Schulsprengels wurde von der Schulpflegschaft Germannsdorf abgelehnt.
Frau Fröhler wurde mit Wirkung vom 01.09.1963 an die Volksschule Geroldshausen, Landkreis Pfaffenhofen, versetzt. Für sie sollte Herr Schindler aus Wunsiedel nach Germannsdorf versetzt werden. Sein Gesuch wurde aber vom Ministerium nicht genehmigt, da Oberfranken sehr großen Bedarf an Lehrkräften hatte. Frau Maniak musste den Abteilungsunterricht für die 3. Klasse übernehmen. An Stelle der Frau Seibold trat als Handarbeits- bzw. Hauswirtschaftslehrerin Frau Hillenbrand, deren Mann an die neu errichtete Schule Unterhöhenstetten versetzt worden war.
Im Schuljahr 1963/64 gab es Probleme beim Stundenplan wegen Einführung des Kursunterrichtes in Englisch, Maschinenschreiben und Kurzschrift.
Am 11.11.1963 konnte Herr Schindler seine Versetzung nach Niederbayern durchsetzen, nachdem er am 11.10.1963 die ap. Lehrerin Brigitte Reitberger geheiratet hatte. Am 04.05.1964 übernahm ap. Lehrer Helmut Fürmetz den Unterricht für die seit 07.04.1964 in Schwangerschaftsurlaub befindliche Frau Schindler. Zum Schuljahresende wurde Rektor Brinninger nach Obernzell versetzt. An seine Stelle trat Heribert Stephan aus Gollnerberg.
Im Schuljahr 1964/65 hatte die Schule endlich sieben Klassen. Die Sportnachmittage wurden für die Volksschulen verbindlich eingeführt. Lehrer Horst Stiepani wurde wegen Erkrankung durch ap. Lehrer Konrad Yblagger vertreten. Zum Schuljahresende am 20.07.1965 wurde Frau Maniak zum 06.09.1965 nach Jägerwirth versetzt.
Das Schuljahr 1965/66 begann wieder 7-klassig. Neue Lehrkraft wurde Frl. Barbara Schubert. Ein Zeitungsbericht der PNP aus dem Jahre 1966 weist auf eine damals dringend notwendige Erweiterung der Germannsdorfer Schule bzw. eventuelle Schulsprengeländerungen hin: „Das ständige Steigen der Schülerzahlen werde in nächster Zeit den Ausbau der Germannsdorfer Volksschule notwendig machen. Die Schule sollte also, sobald sie durch einen Erweiterungsbau ergänzt ist, mit entsprechenden Nebenräumen, mit einer Turnhalle und einem Sportplatz geplant werden. Wenn man nicht ausbaue, müssten die Kinder vielleicht einmal in Hauzenberg zur Schule gehen. Erste Pläne über eine Schulreform beunruhigen die Bevölkerung.“ Schülerzahlen von 1958 bis 1967 in Germannsdorf:
Im Herbst 1967 fand die Wahl des 1. Elternbeirates der Volksschule Germannsdorf statt. Die Schulpflegschaft wurde abgelöst. Am 20.11.1967 hatte Lehrerin Brigitte Schindler den Mutterschaftsurlaub angetreten. Als Aushilfe ist Herr Wolfgang Berger, ap. Lehrer, zugeteilt worden. Herr Berger kam aus Eggenfelden. Im Spätherbst wurde im Filmzimmer eine Volksbücherei für die Gemeinde eingerichtet. Gründer dieser Bücherei war Pfarrer Nigl.
Mit Beginn der Osterferien musste eine Schulzimmerdecke erneuert werden. Der Rektor Heribert Stephan schrieb in seinen Aufzeichnungen: „Im ganzen Schulhaus treten Mängel auf. Wenn man bedenkt, dass das Gebäude erst 1956 bezogen wurde, so muss festgestellt werden, dass dieses Haus unzweckmäßig und fehlerhaft gebaut wurde. Es scheint, die Gemeinde hat an falscher Stelle gespart.“
Das Lehrerehepaar Heinz und Brigitte Schindler wurden nach Passau versetzt. Ap. Lehrerin Pangerl und ap. Lehrer Knapp kamen dafür nach Germannsdorf.
Um einer Aufteilung der ländlichen Volksschulen Germannsdorf, Haag und Schaibing durch die Schulreform zu entgehen, planten diese Gemeinden, eine gemeinsame Volksschule zwischen den Märkten Hauzenberg und Untergriesbach. Der Versuch Germannsdorfs mit Schaibing scheiterte an der Standortfrage des neuen gemeinsamen Schulhauses. Jahrdorf lehnte den Vorschlag der Regierung von Niederbayern, die Hauptschüler der Schule Germannsdorf nach Hauzenberg zu fahren, ab. Wenn schon der Schulort Hauzenberg sein soll, dann möchte es auch seine Grundschüler dorthin fahren.
1969: Auflösung der Volksschule Germannsdorf und Einrichtung der 4-klassigen Grundschule Der Wunsch, die Schulen Germannsdorf und Haag in einem Schulverband zusammenzuschließen, wurde in einer Bürgerversammlung mit Nachdruck geäußert. Als die Vorarbeiten hierzu so weit gediehen waren, dass sie der Regierung vorgelegt werden konnten, kam von dort im April 1969 die Mitteilung, dass die Volksschule Germannsdorf aufgelöst werde und nur noch eine 4-klassige Grundschule bestehen bleibe.
Für das Schuljahr 1969/70 gab es noch eine Übergangsregelung. Die Klassen 7 und 8 sowie 5 und 6 wurden weitergeführt. Ab dem Schuljahr 1970/71 sind diese Jahrgänge der Hauptschule Hauzenberg zugeteilt worden. Rektor Stephan wurde zum Ende des Schuljahres an die Hauptschule Hauzenberg abgeordnet. Für ihn kam kein Ersatz. Zur Schulleiterin für die Grundschule Germannsdorf wurde Hauptlehrerin Katharina Apfelböck ernannt.
Ausschnitt aus der PNP vom Juli 1969: “Kommendes Schuljahr werden 240 Kinder die Schule in Germannsdorf besuchen. Da in Hauzenberg die erforderlichen Räume noch nicht zur Verfügung stehen, sollen außer den Grundschulklassen eins bis vier für das kommende Schuljahr auch die Jahrgänge fünf bis acht in Germannsdorf unterrichtet werden. Die Kinder aus der Gemeinde Jahrdorf müssen jedoch künftig vollzählig die Hauptschule Hauzenberg besuchen. Ebenso werden alle Schüler der neuen neunten Klasse von Germannsdorf nach Hauzenberg verlegt."
In der personellen Besetzung der Schule in Germannsdorf wird sich nach Aussage von Rektor Stephan nur durch seine Abordnung an die neue Hauptschule in Hauzenberg eine Änderung ergeben. Eine neue Lehrkraft komme für ihn aber nicht nach Germannsdorf. Die voraussichtliche Klassengliederung wird wie folgt aussehen: Die erste Klasse mit 32 Kindern wird Barbara Schubert betreuen. Rosalinde Bayer wird in der zweiten Klasse 39 Kinder unterrichten. Die 44 Kinder in der dritten Klasse übernimmt Herbert Knapp. In der vierten Klasse wird Rudolf Ullmann 33 Schüler zu unterrichten haben. Die Klassen fünf und sechs werden zusammengelegt. Hier hat Horst Stiepani eine Klassenstärke von 52 Schulkindern. Ebenfalls zusammengefasst werden die Klassen sieben und acht. Die 40 Kinder werden von Käthe Apfelböck unterrichtet.“
1978 – 1981: Bau des Sportplatzes Im Schuljahr 1969/70 standen den 4 Klassen nunmehr zwei Gymnastikräume im Kellergeschoss zur Verfügung. Dort führte auch Frau Lotte Fröhler für Kinder und mehrere Damenriegen Gymnastikstunden durch. Der Plan von 1966, einen Sportplatz zu bekommen, wurde wieder aufgegriffen und konnte nach langwierigen Verhandlungen endlich 1978 in die Tat umgesetzt werden. Die Freude über die 50 m Laufbahn, die Sprunggrube, den Allwetterspielplatz und die große Spielwiese war bei Kindern und Lehrern groß. Die Einweihung fand 1981 statt. Endlich konnten auch die Bundes-Jugendspiele am eigenen Sportplatz abgewickelt werden.
1987 – 1992: Bau der Turnhalle und Generalsanierung des Schulhauses Nach der Pensionierung von Hauptlehrerin Apfelböck 1978 wurde Hauptlehrer Rudolf Ullmann Schulleiter. Ein Antrag auf Errichtung einer Sporthalle im Jahre 1984 wurde mit der Begründung abgelehnt, dass einer 4-klassigen Grundschule keine überdachte Sportstätte zustände, außerdem seien die Germannsdorfer Grundschüler bereits bei der 3-fach Turnhalle in Hauzenberg eingeplant worden. Angeregt durch Aussagen eines Regierungsvertreters anlässlich eines Fortbildungslehrgangs (1985) für Sport und unter Mithilfe des Sportbeauftragten für das Schulamt Passau, Herrn Barth, ließen die Germannsdorfer nicht locker und erreichten in zähen Verhandlungen, dass die Regierung von Niederbayern mit Schreiben vom 29.01.1987 den Bau einer Kleinsporthalle genehmigte.
Am 21.03.1990 starb die ehemalige Schulleiterin Frau Katharina Apfelböck nach über 30 Jahren im Schuldienst in Germannsdorf.
Vor allem auch der Elternbeirat in den Schuljahren 1989/90 und 1990/91 unter seinem Vorsitzenden Klaus Vogt setzte sich engagiert für den Sporthallenbau ein. Da aber die Mängel im Schulhaus (abfallende Decken, unzureichende Heizungsanlage, verschlissene Bodenbeläge) immer massiver wurden, entschloss sich die Stadt, mit dem Sporthallenneubau gleich auch die Generalsanierung des bestehenden Gebäudes zu kombinieren. Im September 1991 wurde mit dem Bau begonnen. Für die Germannsdorfer Schulkinder folgte ein Jahr im Hauzenberger „Exil“ an der Grundschule Hauzenberg. Zu Schuljahresbeginn 1992/93 konnte das neue Gebäude bezogen werden.
Bürgermeister Bernd Zechmann gab bei der Einweihungsfeier am 12.11.1992 in der neuen Sporthalle die Baukosten mit 3,25 Mill. DM bekannt. Nach Abzug der Fördermittel musste die Stadt Hauzenberg rd. 1,9 Mill. DM aus eigener Kraft aufbringen. Der Kostenplan war exakt eingehalten worden. Die Schlüsselübergabe erfolgte von Architekt Alexander Feßl an Bürgermeister Zechmann, der ihn an den Schulleiter Günther Gerstl, weitergab. Den kirchlichen Segen für das neue Gebäude, besonders aber auch für alle, die darin arbeiten und lernen, spendeten Pfarrer Peter Samhammer und Kaplan Gotthard Würzinger. Auch der leitende Schuldirektor Schindlbeck aus Landshut war anwesend.
Im Schuljahr 2003/04 gab es an der Grundschule in Germannsdorf zum ersten Mal zwei erste Klassen. Der Musikraum wurde als Klassenzimmer genutzt. Herr Günther Gerstl ist am 31.07.2004 in den Ruhestand verabschiedet worden. Nachfolgerin wurde Frau Sigrid Koller von der Grundschule Passau-Innstadt.
Im darauf folgenden Schuljahr 2004/05 fand erstmalig eine offizielle Verabschiedung der Schulabgänger in der Turnhalle unter Mitwirkung des Elternbeirates statt. Ab dem Schuljahr 2005/06 bot die Grundschule erstmals eine Mittagsbetreuung für die Schüler an. Die Aufsicht führte Frau Sabine Hartl.
Am 17.12.2007 erhielt die Schule nach fast sechsjährigen Bemühungen durch die Schulleitung und den Elternbeirat endlich die ersehnte Bus Bucht.
Rektorin Frau Koller wurde zum Schuljahresende im Juli 2008 verabschiedet. Sie ging zurück an die Grundschule Passau-Innstadt.
Neue Rektorin ist im Schuljahr 2008/09 Frau Claudia Hauzender geworden, die von der Grundschule Krinning-Raßreuth kam.
Schülerzahlen von 2002 bis 2010 in Germannsdorf:
Lehrkräfte und Aushilfen der letzten Jahre an der Grundschule in Germannsdorf bis 2010:
Im Jahr 2009 wurde Frau Johanna Egidi als Mittagsbetreuung eingestellt.
Textbeitrag: Elisabeth von Korff-Grünberger
Literatur/Quellen:
Wegertseder 1930 Josef Wegertseder, Aus der Schulgeschichte eines Ortes vom unteren Wald, in Hauzenberger Rundschau vom 08. November 1930, S. 60 f. Handbuch des Bistums Passau nach dem Stande vom 1. Dezember 1933, Passau 1934, S. 296 f. Miller 1953 Richard Miller, Geschichte des Marktes und der Pfarrei Hauzenberg, Passau 1953, Seite 123 ff. Schulgeschichtliche Aufzeichnungen für die kath. Volksschule Germannsdorf, angelegt am 01.01.1957 von Georg Brinninger, weitergeführt ab 09.09.1964 von Heribert Stephan Baugeschichte der Sporthalle Germannsdorf, aufgezeichnet vom ehemaligem Schulleiter Rudolf Ullmann Stadt Hauzenberg 1978 Stadterhebung Markt Hauzenberg, 28. April 1978, S. 74 ff. Archiv der Grundschule Germannsdorf mit Fotos Stadtarchiv Hauzenberg Fotos Archiv v. Herrn Putzer, Pfaffenreuth Foto Archiv Schlager, Hauzenberg |
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Im Jahre 1821 wurde von der ehemaligen Gemeinde Windpassing in Haag das erste Schulhaus erbaut. Bereits 1841 wurde dann in der "alten Haager Schule" unterrichtet. In den Jahren 1905, 1913, 1922 und 1959 erfolgten Um- und Erweiterungsbauten. Seit 1966 findet der Unterricht in der "neuen" Haager Schule statt. (Foto H. Fuchs, StAH)
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Die Anfänge des Schulunterrichts im Bereich der ehemaligen Gemeinde Windpassing:Vor dem Jahr 1806 wurde auch in der ehemaligen Gemeinde Windpassing in sog. Winkelschulen (= Schule ohne amtliche Genehmigung) in Neumühle und Windpassing (heutiges Anwesen Jungwirth) unterrichtet.
Nachdem im Jahr 1806 auch der östlich der Ilz gelegenen Teils des ehemaligen Hochstifts Passau königlich bayerisch geworden war, fand der in Bayern seit 1802 verpflichtend vorgeschriebene Schulunterricht mangels geeigneter Räumlichkeiten zunächst im Saal des heutigen Wirtshauses Anetseder statt.
Wer die Kinder dort unterrichtete, ist nicht bekannt. In Frage kommen der damalige Kaplan von Kellberg oder auch der Mesner. Kaplan und Mesner waren in dieser Zeit auch andernorts häufig für den Schulunterricht zuständig.
Das erste Schulhaus in Haag: 1821 wurde von der seit 1818 bestehenden Gemeinde Windpassing in Haag das erste Schulhaus gebaut. Dieses Haus steht noch heute, es handelt sich um das Stemplinger-Anwesen in Haag. Der erste, fest angestellte Lehrer in Haag war Franz Xaver Waldeck. Von ihm ist nur überliefert, dass er im Jahr 1838, in der damaligen Mutterkirche in Kellberg, geheiratet hat.
In Haag waren zunächst, wie auch andernorts, Schulprovisoren (Unterlehrer bzw. Schulgehilfen) als Lehrer tätig.
Das zweite Schulhaus in Haag: Bereits 1837 beschloss die königlich bayerische Regierung, in Haag eine neue, größere Schule zu bauen. Der Kostenvoranschlag belief sich auf 1.754 fl (Gulden).
1841 war der Schulhausbau abgeschlossen und von da an wurde in der aus heutiger Sicht „alten Haager Schule“ unterrichtet. Der Baugrund, auf dem das Schulhaus errichtet wurde, befand sich ursprünglich in Kirchenbesitz. Bürgermeister bzw. Gemeindevorsteher, wie er damals auch genannt wurde, war Matthias Seidl aus Niederbrünst. Er war der Besitzer des heutigen Vohl Anwesens in Niederbrünst.
Die Lehrer von 1845 - 1906 Im Jahre 1845 wird ein gewisser Simon Ippi als Lehrer erwähnt. Er hat im selben Jahr auch in Haag geheiratet. Sein Nachfolger war ein gewisser Herr Limmer. Dieser wirkte ca. 30 Jahre lang als Lehrer in Haag. Auch mehrere Aushilfen waren hier für kurze Zeit beschäftigt. So die Herren: Habenberger, Kuhland, Geier und Hilmer. Hervorzuheben ist Herr Geier als gebürtiger Windpassinger. Er hat 1874 hier geheiratet.
Die Regierung hat im Jahre 1878 eine Statistik der deutschen Volksschulen herausgegeben, in der auch die Haager Schule aufgenommen wurde. Wer genau zu dieser Zeit Lehrer war, ist leider nicht bekannt. Der Text für die Haager Schule lautete: „Haag, Dorf zur Pfarrei Kellberg und zur politischen Gemeinde Windpassing gehörig, hat eine ziemlich hohe Lage, 8 Wohngebäude mit 50 Einwohnern, darunter 2 Gastwirte und 1 Krämer, und eine aus grauem Altertum stammende kleine Filialkirche, in welcher wöchentlich einmal Gottesdienst stattfindet. Eingeschult: Aubach D(orf).2/8 St(unden, = ¼ Stunde, es handelt sich hierbei um die Entfernung von der Wohnung zur Schule), Aubachmühle W(eiler), 4/8 St., Haag D(orf), Innerhartsberg D(orf), 2/8 St., Keindlmühle W(eiler), 4/8 St., Keindlschmiede Schmiede 4/8 St., Petzenberg D(orf), 2/8 St., Pisling D(orf), 2/8 St., Windpassing D(orf), 2/8 St., Neumühle W(eiler), 6/8 St., Niederbrünst D(orf), 6/8 St. 40 Werktagsschüler a 2,88 M, 18 Feiertagsschüler a 1,44 M jährl(iches ) Schulgeld. Die Schule ist mit einem Schullehrer besetzt. Das Schulhaus i(m)J(ahre) 1841 neu erbaut, liegt frei außerhalb des Dorfes. 170 Schritte von der Kirche entfernt, ist einstöckig, aus Bruch und Ziegelsteinen gebaut, mit Legschindeln gedeckt und Eigenthum der Schulgemeinde, welcher auch die Bau- und Unterhaltspflicht obliegt. Das Schulzimmer ist 7,14 m lang, 9,02 m breit, 3,07 m hoch und hat gegen Ost 2, gegen Süd und Nord je 3 Fenster. Die Lehrerwohnung enthält ein heizbares Wohnzimmer 4,79 m lang, 4,31 m breit, 3,08 m hoch mit 2 Fenster gegen Süd, 1 unheizbares Schlafzimmer 2,15 m lang, 4,43 m breit, 3,08 m hoch mit je einem Fenster gegen Süd und West, 1 heizbares Nebenzimmer 2,20 m lang, 4,53 m breit, 3,08 m hoch mit je einem Fenster gegen West und Nord, Küche, Speise und Keller; über die Stiege 1 unheizbares Dachzimmer und geräumiger Dachboden. Nebengebäude: Holzschupfe mit Schweinestallung; beim Schulhause ist ein Brunnen. Der Schulgarten zu 0,79 Tagwerk liegt rings um das Schulhaus, ist gehörig umfriedet und wird vom Lehrer zur Obstbaumzucht und zum Gemüseanbau verwendet; sonstige Dienstgründe sind nicht vorhanden. Einkünfte des Lehrers: 115,20 M Werktagschulgeld, 25,92 M Feiertagsschulgeld, 29,16 M Geldanschlag für Dienstwohnung und Garten, 30 M aus der Gemeindekasse, 105,72 M aus der Schulkasse, 324 M und 180 M Aufk(ommen) aus Kreisf(on)ds; Reineinkommen 810 M; außerdem Einkommen als Gemeindeschreiber jährlich 51,42 M. Zur Beheizung des Schulzimmers liefert die Schulgemeinde jährl(ich) gespaltenes, weiches Holz im Geldanschlag zu 77,88 M; für das Beheizungs- und Reinigungsgeschäft erhielt der Lehrer bisher keine Vergütung.“
Von 1884 bis 1892 unterrichtete Lehrer Vonderthan. In den Jahren 1892 bis 1895 wird Lehrer Zelzer, der auch in Haag geheiratet hat, erwähnt. Für fünf Monate war Lehrer Bugl hier tätig. Von 1895 bis 1896 unterrichtete Lehrer Lippl an der Haager Schule. In den Jahren 1896 – 1906 war ein gewisser Max Beck, der 1896 ebenfalls hier geheiratet hatte, als Lehrer eingesetzt. Er verdiente 668 M von Staat und Kirche und 180 M als Gemeindeschreiber.
1900 kam Expositus (= In einer Filialkirche tätiger Priester, der unter Aufsicht des zuständigen Pfarrers weitgehend selbständig die Amtsgeschäfte erledigt) Joseph Endl nach Haag. Er blieb bis 1906 und übernahm die Schulaufsicht, aller Wahrscheinlichkeit nach auch den Religionsunterricht. Die Schulaufsicht wurde in Bayern bis zum Jahr 1920 von der Kirche ausgeübt.
1905: Erweiterung und Aufstockung des Schulhauses in Haag Lehrer war damals ein gewisser Max Beck. In dessen Amtszeit wurde das Schulhaus zweistöckig ausgebaut und im Erdgeschoss eine zweite Lehrerwohnung eingerichtet. Diese Räume waren anfangs so feucht, dass der Amtsarzt ein halbes Jahr heizen ließ, bevor er die Wohnung freigab. Auch in späteren Zeiten musste der Putz immer wieder abgeschlagen und der Schwamm bekämpft werden, allerdings mit mäßigen Erfolg. Das Schulzimmer und die Gemeindekanzlei wurden in das Obergeschoss verlegt. Im selben Jahr 1905 wurde auch die Eisenbahnlinie nach Hauzenberg eröffnet.
Von 1906 bis 1910 war Expostitus Stür für die Kirche und die Schule in Haag zuständig. Anschließend übernahm Expositus Hirsch die Aufgaben in Kirche und Schule . Dieser gab sie 1913 an Expositus Mitterer weiter, der bis 1915 im Amt blieb. Die Lehrerstelle war ab 1906 von Lehrer Karl Barth besetzt. Dieser heiratete 1908 in Haag und blieb bis 1915.
1913: Erneuter Umbau und Erweiterung der Schule 1913 wurde die Schule in Richtung Kirche erweitert. Im Obergeschoss entstand ein zweiter Schulsaal. Im Erdgeschoss wurden eine Hilfslehrerwohnung und die Gemeindekanzlei untergebracht. An die Nordseite wurden die Aborte angebaut. Auch damals machte die feuchte Lehrerwohnung wieder große Probleme. Es wurde dabei nur der Putz abgeschlagen, aber nicht ausgekratzt und ausgebrannt, obwohl diese Art der Schwammbekämpfung bekannt war. Die bauamtliche Schlussbesichtigung brachte viele Mängel zum Vorschein. Zu der Zeit besuchten 97 Kinder die Schule. Expositus Mitterer bemühte sich darum, dass die Schule 2-klassig wurde.
1914 kam Lehrer Franz Kerscher zur Aushilfe. Die Schule war nun bereits 2-klassig geführt. Am 01. Mai 1914 kam die Lehrerin Therese Tuma als zweite Lehrkraft nach Haag. Ab diesem Zeitpunkt wurde auch das Standesamt im Schulhaus eingerichtet. Nun konnte auch in Haag geheiratet werden. Bis dahin nämlich mussten die Brautleute nach Hauzenberg fahren.
1915 kam für kurze Zeit Lehrer Erasmus Eisenmann als Aushilfe. Der zweite Aushilfslehrer, Herr Edenhofer, der von 1915 – 1916 in Haag tätig war, fiel 1917 im Krieg. 1917 kam Expositus Moritz, der 1921 Pfarrer wurde, nach Haag. Ebenfalls im Jahr 1917 wurde das siebte Schuljahr eingeführt. Bis dahin mussten die Kinder nur 6 Schuljahre absolvieren. Im selben Jahr kam Lehrer Max Reiter nach Haag, der dort 29 Jahre lang wirkte. Er wurde Hauptlehrer, Organist, Mesner und gleichzeitig auch Gemeindesekretär. 1929 wurde er mit Pfarrer Moritz, dem Erbauer der Kirche, zum Ehrenbürger der Gemeinde Windpassing ernannt. 1918 wurde Frau Tuma Schulverweserin (.Schulverwalterin).
1920 wurde die kirchliche Schulaufsicht abgeschafft. Lehrer Max Reiter stellte einen Antrag auf Trennung von Kirchen– und Schuldienst, dem auch stattgegeben wurde. Den Chor- und Organistendienst behielt er aber weiterhin bei. 1921 wurde in der Schule das elektrische Licht eingebaut.
1922 erfolgte ein weiterer Schulumbau: Der Anbau wurde dabei aufgestockt. Ein Schulsaal kam in das Erdgeschoss. Die Gemeindekanzlei wurde im Erdgeschoss in den mittleren Räumen untergebracht. Im Osten blieb die Hilfslehrerwohnung bestehen. Die große Lehrerwohnung kam ins Obergeschoss. Der Schulsaal im Obergeschoss blieb unverändert. Während der Bauzeit fand der Unterricht, wie bereits vor 100 Jahren im Höfenkriegsaal statt.
1925 wurde eine elektrische Wasserpumpe für den 17 m tiefen Brunnen eingebaut. Die Kosten dafür betrugen 1.257 Mark.
1929 wurde Therese Tuma verabschiedet und von Februar bis November 1929 kam die Lehrerin Ziegaus. Sie wohnte in der 2. Lehrerwohnung im Erdgeschoss. Frl. Ziegaus folgte Frl. Hildegard Weber, die Schwägerin von Max Reiter, nach. Sie blieb von 1929 bis 1946 in Haag und wohnte in der Hilfslehrerwohnung, während die Familie Reiter die große Lehrerwohnung im Obergeschoss bewohnte. Hilfslehrerwohnung, während die Familie Reiter die große Lehrerwohnung im Obergeschoss bewohnte. 1931 wurde das Schulgelände neu eingezäunt und mit einem modernen Drahtzaun versehen.
In den statistischen Unterlagen von 1933 wird zur Schule Haag vermerkt: „Schule: Haag mit 2 Lehrkräften, 120 Werktags- und 32 Fortbildungsschülern. Christenlehre nach dem Pfarrgottesdienst, im Winter am Samstag in der Sch(ule).“
Die Zeit des Nationalsozialismus 1936 kam Pfarrer Kagerer nach Haag. Pfarrer Moritz war im selben Jahr erkrankt und nach Griesbach umgezogen. Er starb am 30.11.1946 und wurde in Haag beerdigt. 1939 wurde das 8. Schuljahr eingeführt. 1940 kam Pfarrer Bieringer in die Expositur Haag.
1941 wurden auch in Haag die Schulkreuze aus den Klassenzimmern entfernt und das Schulgebet abgesetzt. Pfarrer Bieringer bekam Schulverbot. Der Religionsunterricht wurde nun in der Kirche abgehalten. Dort musste der Pfarrer selbst die Stühle aufstellen und wieder wegräumen. Außerdem musste für die Kinder im Winter geheizt werden. Schwere Zeiten für den Pfarrer. Schon während des Krieges besaß die Lehrerin, Frau Weber das erste Auto in der Gemeinde Windpassing. Sie war auch die Leiterin der landwirtschaftlichen Berufsschule. Weil Frau Weber auch Stunden an der Berufsschule gab, wurde 1943 die aus Haag stammende Rosa Hartl als Hilfshandarbeitslehrerin eingestellt. Sie unterrichtete 2 Stunden in der Woche. Als Lohn bekam sie dafür 80 RM pro Jahr.
Im Mai 1945 wurde der Unterricht von den Amerikanern eingestellt. Die beiden Lehrkräfte Reiter und Weber durften nicht mehr unterrichten, denn auch diese konnten sich dem Einfluss des Nationalsozalismusses nicht entziehen. Sie mussten deshalb beide 1946, nicht zuletzt auf Druck der Haager Eltern, den Schuldienst in Haag beenden. Ihrer Bitte, nach Hengersberg versetzt zu werden, wurde entsprochen.
Die Nachkriegszeit Am 14.Oktober 1946 wurde der Unterricht wieder aufgenommen. Als Lehrerin war Frl. Elisabeth Stockhammer eingesetzt, die den Unterricht in zwei Schichten übernahm. Zu dieser Zeit waren sehr viele Schüler an der Schule (insgesamt besuchten 190 Schüler die Schule in Haag), weil auch die vielen Flüchtlingskinder hier zur Schule gingen.
1947 wurde in Haag eine Elternvereinigung zur Wahrung der katholischen Schule gegründet. 200 Väter und Mütter erklärten ihren Beitritt. Am 17.09.1947 brannte der Schuppen (Holzhütte) des Schulhauses ab.
Am 08.01.1947 kam Vitus Teige als Lehrer an die Schule. Er blieb als Schulleiter bis 31.10.1952 in Haag. Herr Teige war bis 1951 wegen seiner NS - Vergangenheit nur angestellter Lehrer. Ab 1951 aber wurde er wieder in das Beamtenverhältnis übernommen. Als Pfarrer Bieringer erkrankte, übernahm Vitus Teige alle Religionsstunden. Am 10. Mai 1947 kam Anna Benesch an die Schule. Sie blieb bis 31.12.1959 an der Haager Schule.
Ab 01.Oktober 1947 war Rudolf Stephan als Lehrer hier tätig. Er blieb bis zum 15.09.1955 in Haag.
Ab 01.Oktober 1947 wurde die Schule 3-klassig geführt:
Im unteren Schulsaal fand Wechselunterricht statt. Im oberen Schulsaal wurde Vollunterricht erteilt.
Ab 01.01.1949 bekam die Schule mit Frau Hertha Brozek eine vierte Lehrkraft. Sie blieb bis zum 10.09.1952 in Haag. Im Jahre 1949 wurde auch die Schulaußenfassade erneuert.
Im Jahre 1950 löste Mathilde Sigl Frau Benesch ab. Sie unterrichtete vom 30.01.1950 bis zum 15.09.1950. Die vierte Lehrerstelle wurde wieder eingezogen.Von da an waren 3 Lehrer für 3 Klassen an der Schule tätig. Die 1. und 2. Klasse wurde im Wechsel vormittags und nachmittags im unteren Schulsaal unterrichtet. Die 3. Klasse hatte Vollunterricht im oberen Schulsaal. Pfarrer Bieringer starb am 23.03.1952 und wurde in Haag beerdigt.
1952 ließ sich Herr Teige auf eigenen Wunsch in die Nähe von Osnabrück versetzen. Die Haager waren über seinen Weggang sehr enttäuscht. Sie waren ihm fast ein bisschen „haab“ (beleidigt). Für ihn kam am 01.11.1952 auf dem Tauschweg Johann Glaser nach Haag, der hier bis zu seiner Pensionierung 1974 blieb. Herr Glaser wurde hier Schulleiter und Hauptlehrer. Frl. Christiane Stocklossa übernahm von 01.09. bis 15.11.1952 die Aushilfe für die neue Lehrerin Dorothea Widowitsch, die ihren Dienst in Haag aufgrund einer Krankheit zunächst nicht antreten konnte. Frau Widowitsch war dann aber bis 1988 in Haag als Lehrerin tätig. Sie war auch die Lehrkraft, die am längsten in Haag unterrichtete. Sie wohnte während der Woche in Haag und am Wochenende in ihrer Wohnung in Passau. Im Jahre 1952 kam Pfarrer Zacher nach Haag und übernahm den Religionsunterricht.
1953 bekam der obere Schulsaal neue Tische und Stühle.Vorher gab es nur die den älteren noch hinlänglich bekannten Schulbänke. Von da an hatte jeder Schüler seinen eigenen Stuhl. Im Erdgeschoss des Schulhauses wurde ein Ausweichraum für die Knabenabteilung der landwirtschaftlichen Berufsschule geschaffen. Eine Wiese (1953 oder 1954), ca. 400 m unterhalb der Bahnstation Kaindlmühle zwischen Bahnkörper und Erlaubach, wurde angekauft. Sie diente als Turnplatz für die Schüler .Die Schule verzeichnete die geringste Schülerzahl seit Kriegsende. Damals wurden nur mehr 104 Schüler in Haag unterrichtet.
1955 wurde Lehrer Stephan aufgrund einer Beschwerde der Eltern gegen ihn, nach Lalling versetzt. Für ihn kam Therese Kainz aus Untergriesbach nach Haag. Sie unterrichtete vom 15.09.1955 bis 15.01.1956 in Haag. Ihre Nachfolgerin war Erika Schweighofer, die bis 1959 in Haag unterrichtete.
1956 wurden die Wasserleitungen im Schulgebäude erneuert. Vom Pfarrhof wurde eine Druckleitung zur Schule gelegt. Vorher gab es nur das Widerwasser mit Verteiler in der Schule, der oft, und ganz besonders im Winter, Schwierigkeiten, machte. Außerdem erhielt in diesem Jahr der untere Schulsaal neue Schulmöbel.
Am 01.09.1957 bekam die Schule eine hauptamtliche Handarbeitslehrerin, Frl. Maria Neumeier. Die Lehrerwohnung wurde renoviert und modernisiert. Im Oktober 1957 wurde die Wiese zwischen Schul- und Obstgarten von der Schreinerei Kümmeringer angekauft. Sie diente als Turn- und Pausenplatz. Kaufpreis: 2.700 DM.
1958 wurde die Handarbeitslehrerin Fr. Neumeier von Katharina Reichhart abgelöst, die bis 1963 in Haag unterrichtete.
1959 gab es erneut Umbauarbeiten an der Schule: Es wurde ein dritter Lehrsaal eingebaut. Dafür wurden die Räume der früheren Lehrerwohnung verwendet, die bis dahin die Gemeinde belegte. Die alte Holzdecke wurde herausgenommen und eine Decke aus Stahlbetonträgern mit Hohlziegel eingezogen. Laut Plan sollten die Bauarbeiten in den Sommerferien abgeschlossen werden, aber der Fertigstellungstermin verzögerte sich bis Ende Oktober. Der Schulunterricht fand deshalb vorübergehend für die Klassen 1 und 2 im Saal des Gasthauses Waldbauer im Wechselunterricht statt.
Der Anbau für die Aborte wurde abgerissen und neu aufgebaut. Jetzt gab es für die Schüler Wasserklosetts, statt der bisherigen Trockenaborte. Im Zuge der Umbaumaßnahmen fand auch eine Mauertrockenlegung an der Nord- und Ostseite statt. Der gesamte Umbau kostete 30.000 DM.
Auch innerhalb der Lehrerschaft gab es Veränderungen: Frau Schweighofer wurde ersetzt durch die Hauzenbergerin Frl. Anni Fritsch, die bis 1964 an der Haager Schule unterrichtete. Sie heiratete im Dezember 1959 und nannte sich von da an Neubauer. Die Schule hatte in dieser Zeit 3 Klassen und 3 Schulsäle.
Am 15. Juni 1962 kam Pfarrer Ruderernach Haag. Die Schule wurde jetzt 4-klassig geführt. Als vierte Lehrkraft kam Herr Hermann Schwindl aus Thyrnau. Er blieb bis 1965. Aufgrund dieser Umstellung fehlte jetzt wieder ein Unterrichtsraum. Die Klassen 1 (1. und 2. Schuljahr) und die Klasse 2 (3. und 4. Schuljahr) wurden deshalb im Schichtunterricht unterrichtet.
Im Jahre 1963 kam für Frau Reichhart als Handarbeitslehrerin Frl. Ingrid Schlager (verh. Bichlmeier) nach Haag. Von Ostern bis Schulende wurde als Aushilfe Herr Hans Baierl aus Untergriesbach hierher abgeordnet.
Die Mädchen der 8. Klassen fuhren einmal pro Woche nach Hauzenberg zum Kochunterricht; 1962 noch mit dem Zug, 1963 schon mit der Omnibuslinie, die am 01. Sept.1963 eröffnet wurde.
1964 ging Frau Neubauer auf eigenen Wunsch nach Raßreuth. Dafür kam Maria Pleyer aus Aßling in Oberbayern.
Zum Schuljahresbeginn 1965 wechselte Herr Schwindl auf eigenen Wunsch in die Schule nach Thyrnau. Für ihn kam für ein halbes Jahr Herr Hagen Scharbert, ein gebürtiger Oberbayer, nach Haag. Zum Schulbeginn im September 1966 kehrten Frau Pleyer und Herr Scharbert in ihre oberbayerische Heimat zurück. Für sie kamen Herr Ludwig Bachhuber und Frl. Adelheid Kubiak nach Haag. Frl. Kubiak heiratete den späteren Schulleiter, Herrn Josef Grabmann aus Oberdiendorf. Am 01. Dezember 1965 wurde Frau Widowitsch zur Oberlehrerin befördert.
1966: Bau des neuen Schulhauses Das letzte Schuljahr in der alten Schule brach an. An der neuen Schule wurde schon fleißig gebaut. Zum Schulbeginn im September ging Herr Bachhuber nach Hutthurm und die inzwischen verheiratete Frau Grabmann nach Oberdiendorf. Für diese beiden kamen Herr Manfred Riedl und seine spätere Frau Gudrun Pfister.
Im Oktober 1966 zogen der Schulleiter, Herr Hauptlehrer Glaser, Frau Oberlehrerin Widowitsch, Handarbeitslehrerin Frau Schlager und Herr Pfarrer Ruderer in die neue Schule um. Die alte Haager Schule hatte nun nach 145 Jahren ausgedient.
Durch Verordnung der Regierung von Niederbayern vom 17. Juli 1975 wurden die „Grund- und Teilhauptschule I Oberdiendorf“ sowie die „Grundschule Haag“ aufgelöst und mit Wirkung vom 01.August 1975 zur “Grundschule Oberdiendorf“ zusammengelegt. Die beiden Klassen der Teilhauptschule wurden der Hauptschule Hauzenberg einverleibt. Die 5. Jahrgangsstufe blieb aber vorerst noch in die Grundschule ausgelagert. Die 6. Klassen wurden in Hauzenberg unterrichtet.
Im Schuljahr 1975/76 wurden
Sitz der Schulleitung blieb Oberdiendorf, da die Klassen in Haag geringere Schülerzahlen aufwiesen. Die Schulleitung hat bei einer eigens dafür einberufenen Elternversammlung im Einvernehmen mit den Erziehungsberechtigten die entsprechende Einteilung getroffen. . Ab dem Schuljahr 1976/77 wurde nur noch in Haag und Wolkar unterrichtet.
1978: Umbenennung in „Volksschule Haag-Wolkar (Grundschule) Ab 01.09.1978 erhielt die Schule eine neue Bezeichnung und zwar „Volksschule Haag-Wolkar (Grundschule).“
Frau Widowitsch feierte am 03.12.1986 ihr 40-jähriges Dienstjubiläum. Auf Initiative des Elternbeirates fand am 28.06.1987 das 1. Schulfest in Wolkar statt.
Schülerzahlen von 1976 bis 1987:
1998 wurde in Wolkar die letzte Klasse unterrichtet, dann fand nur noch in Haag Unterricht statt.
Textbeitrag: Anton Kloiber, 2005 ergänzt von E.v.Korff-Grünberger
Literatur/Quellen:
Handbuch des Bistums Passau nach dem Stande vom 1.Dezember 1933, Passau 1934, S. 295 Statistik der deutschen Volksschulen Reg.Bez.Niederbayern Chroniksder Schule Haag Kirchenchronik Haag Staatsarchiv Landshut Archiv des Bistums Passau Vortrag von Herrn Hans Anetseder zum 25 jähr. Bestehen der neuen Schule Mündliche Erzählungen ehemaliger Schüler und Lehrer Fotos Archiv Grundschule Haag Fotos Stadtarchiv Hauzenberg |
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Im Jahre 1830 wurde in Wolkar eine neue Schule fertiggestellt. Sie wurde im Laufe der Jahre zu klein. Im Oktober 1963 konnte dann nach langem Hin und Her endlich ein neues Schulhaus bezogen werden. 1998 ging die knapp 170jährige Schultradition in Wolkar bereits wieder zu Ende. (Foto H.Fuchs, StAH)
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Der Schulsprengel Wolkar umfasste, wie noch heute, den Gemeindebezirk Raßberg mit den Ortschaften: Raßberg, Anetzbergerhof, Eitzingerreut, Hartingerhof, Hunaberg, Leitenmühle, Lichtenau, Manzenberg, Nottau, Oberkümmering, Steinhofmühle, Wolkar. Ferner von der Gemeinde Oberdiendorf seit 1863 Inneröd und von der Gemeinde Donauwetzdorf die Kittlmühle. Die kirchliche Betreuung erfolgte durch die Pfarrei Hauzenberg, auch die zuständige Lokalschulinspektion (örtliche Schulaufsicht) besorgte der Pfarrer von Hauzenberg oder sein Stellvertreter.
Es ist anzunehmen, dass sich bereits im 18. Jahrhundert eine Winkelschule (= Schule ohne amtliche Genehmigung) in Oberkümmering, vielleicht auch in einem anderen Orte der Gemeinde Raßberg befand, beispielsweise in Manzenberg.
1822 meldete Pfarrer und Lokalschulinspektor Winklhofer an die Distriktsschulinspektion (1808 geschaffene Aufsicht über alle innerhalb des Bezirks gelegenen Schulen) Wegscheid, im vergangenen Jahre sei der Lehrer F. Kainz in Manzenberg gestorben, worauf sich die dortige Schule auflöste. Eine neue Schule unter dem zuvor „an der Sunna“ tätig gewesenen Lehrer Math. Graf solle auf Wunsch der Nachbargemeinden in Eberhartsberg aufgemacht werden. Für die Orte Oberkimmering, Annazberg, Eitzingerreith und Haunaberg (gewählt wurde die alte Schreibweise) möge stillschweigend weiterhin geduldet werden, dass der Häuslerssohn Valentin Fisch aus der Hemmerau in „Wulga“ Schule halte. Die Regierung wünschte die Weiterführung einer Schule in Manzenberg, wofür Winklhofer den bewährten Math. Graf als Lehrer vorschlug.
1827 nahm sich die Regierung in Passau neuerdings der Schulverhältnisse in der Gemeinde Raßberg an und ließ die räumlichen Verhältnisse in Wolkar (Wolga, Wulga) überprüfen. Die Ausmittelung eines geeigneten Schullokals in dieser Gegend wurde angeordnet. Fisch bangte um seine Existenz.
Angeboten wurde für die neue Schule zu „Wulga“( auch „Wolga“) ein Grundstück des Georg Friedl am sog. Luegerpoint, gewählt wurde aber ein vom Anetzbergerhof des Michl Anetzberger kostenlos zur Verfügung gestelltes Wiesenstück neben einer Kapelle. Das Wasser sollte vom Brunnen des nahen Inhäusels geholt werden. Geplant war ein gezimmertes Haus mit Schindeldach bei einem Kostenvoranschlag von 326 fl (Gulden) 40 kr (Kreuzer). Aus der Schuldotationskasse (= Kasse, welche die finanziellen Zuwendungen an die Schule verwaltete) wurden dazu 125 fl genehmigt
Der Bau wurde 1830 vollendet und fand Anerkennung. Als einzige Einnahmequelle für den Schulmeister galt früher das Schulgeld. Für Wolkar kamen in Betracht 53 schulpflichtige Werktags- und 55 Feiertagsschüler. Valentin Fisch bezog von ihnen 84 fl 48 kr. Die Gemeinde erhoffte für den notwendigen Mehraufwand einen entsprechenden Beitrag der Schuldotationskasse.
Die erste (lt. Prof. Miller) vorschriftsgemäß vorgebildete Lehrerpersönlichkeit in Wolkar, die wir aus den Akten kennen, war Schulprovisor und späterer Schullehrer Rosenlöhner. Wie auch zum großen Teil seine Nachfolger hielt er in dem ziemlich einsam gelegenen Schulhause tapfer aus und gewann auch das Vertrauen der Gemeindemitglieder.
1836 beantragte er den Bau eines Kellers anstatt des bisher ihm zur Verfügung gestellten „Speisebehältnisses“. Die Behörde erkannte das Bedürfnis an und ließ im folgenden Jahr um den Preis von 43 fl 30 kr den Keller herstellen.
In der Übersicht der teutschen Schulen und des Lehrerpersonals von Niederbayern aus dem Jahr 1840 finden wir folgenden Eintrag: „Wulga, (Wolkar) Weiler in der Pfarrei Hauzenberg, wovon dieser Ort 1 St(unde) entfernt ist, mit 2 Häusern und 6 Einwohnern, Schullehrer Josef Rosenlöhner, Prov(isor), geb. 1777 a) Dessen Einkommen: 187 fl 36 kr rein b) Grundstücke: 1/16 Tagw(erk) Garten. Anmerk(ung) 50 Schüler. 30 Klafter Holz von der Gemeinde, wovon zur Beheizung des Schulzimmers 18 Klafter, für den Provisor 12 Klafter bestimmt sind.“
1852 plante die Regierung die Erhebung des Schulprovisorats Wolkar zur definitiven Lehrerstelle mit einem Mindesteinkommen des Lehrers von 250 fl. Nach dem Bericht des Lolkalschulinspektors(= die mit der Schulaufsicht betraute Person, in der Regel der Pfarrer oder Gemeindevorsteher) belief sich unter Zugrundelegung eines Schulgeldbetrages von je 1 fl 36 kr das Einkommen des Lehrers auf 203 fl 24 kr. Von den Feiertagsschülern wurde bisher kein Beitrag erhoben, jedoch bezahlte die Schuldotationskasse 87 fl 24 kr. Insgesamt fehlten am geforderten Gehalt von 250 fl noch 46 fl 36 kr. Der Pfarrer schlug vor, diesen Rest durch Erhebung von Feiertagsschulgeld oder durch Gemeindeumlagen zu erheben. Die Gemeindeverwaltung berichtete: „Unser Lehrer Rosenlöhner ist schon zum Lehrer vorgerückt. Wir sind mit ihm zufrieden und er ist es mit uns und verlangt keine Erhöhung des Einkommens. Wir sind nicht für die Erhöhung der Schulstelle. Sollte auf den 250 fl bestanden werden, bitten wir um Bezahlung des Mehrbetrages aus der Schuldotationskasse.“
Schwieriger wurde die Situation im folgenden Jahre: 1853 wird der Regierung gemeldet: Schullehrer Rosenlöhner ist alt und krank, deshalb ist die Aufstellung eines Hilfslehrers notwendig geworden. Wegen Mittellosigkeit des Lehrers soll jedoch die Bezahlung der Hilfskraft aus öffentlichen Mitteln erfolgen. Die Notwendigkeit der Ernennung eines Hilfslehrers konnte nicht bezweifelt werden, aber wegen der Bezahlung desselben erfolgte ein längerer Schriftwechsel. Schließlich dekretierte die Regierung: Der Schulgehilfe hat freie Wohnung beim Schullehrer. Die Gemeinde hat ihm jährlich 50 fl zu bezahlen. Sie hat ihm für die Gemeindeschreiberei 20 fl. zu geben. Aus Kreisschuldotationsmitteln werden jährlich 80 fl genehmigt.
Eine Beschwerde der Gemeindeverwaltung gegen diese Regelung wurde durch das Staatsministerium abgelehnt. Als Schulgehilfe wurde der Schuldienstexspektant (Anwärter) Lukas Lettl nach Wolkar berufen.
Schon 1854 wurde die Schulstelle Wolkar neu besetzt und zwar mit dem Lehrer Friedrich Leopoldseder, der mit seiner Gattin Maria Kumpfmüller bis zum Jahre 1863 sechs Kinder beim Pfarramt Hauzenberg zur Taufe anmeldete.
Im Jahre 1862 war sein Einkommen mit 350 fl angegeben.
1865 erfolgt seine Versetzung nach Neukirchen am Inn. Sein Nachfolger wurde der Schulprovisor (Schulgehilfe) Franz Silberbauer von Salingberg, der aber bereits im folgenden Jahre nach Kirchberg im Kreis Eggenfelden versetzt wurde.
Sesshaft in Wolkar wurde ab 1866 der Schulprovisor, dann Lehrer Joh.Bapt. Hammer, der bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1896 hier unterrichtete.
Unter ihm erfolgte bereits 1867 eine wesentliche Baureparatur. Eine von der Gemeinde vorgeschlagene bauliche Änderung, die nur 750 fl Kosten verursacht hätte, wurde von der Regierung abgelehnt. Es wurde die Aufstockung gefordert und diese mit einem Kostenaufwand von 2.260 fl durchgeführt. Auch die Einrichtung des Schulsaales musste erneuert werden; sie war allerdings 1871 noch nicht fertig, da sich die Herstellung der Bänke usw. durch den Brand des oberen Hauzenberg verzögerte. Lehrer Hammer war unverheiratet.
1884 wurden die Fähigkeiten des Lehrers mit Note II, sein Verhalten und seinen Fleiß mit Note I beurteilt. Die Schülerzahl wurde in diesem Jahre mit 143 angegeben, das Einkommen des Lehrers mit 810 M sowie 450 M Alterszulage. Die Leistungen des alternden Lehrers gingen allerdings zurück.
1895 wurde über steigende Nervosität und veraltete Methode geklagt.
1896 trat er unter Anerkennung seiner Dienstleistung in den Ruhestand. Sein Nachfolger wurde Lehrer Xaver Biberger, bisher in Schwarzach.
1901 ließ er sich nach Sonnen versetzen und fand in Joseph Trollmann von Altdorf einen Ersatz.
1906 wanderte Lehrer Trollmann ab nach Haarbach, die Lehrstelle in Wolkar erhielt dafür Ludwig Geiger, zuvor in Laberweinting. Aber auch blieb nicht lange.
1908 zog er nach Eiberg und fand in Joseph Geiger einen Nachfolger. Die Frequenz der Schule wurde unter Lehrer Geiger folgendermaßen gemeldet:
1909 erstand eine neue Holzschupfe um den Kostenaufwand von 900 M. 1912 setzte sich die Lehrersgattin energisch für verschiedene Verbesserungen ein und 1914 war endlich die Frage eines zweiten Lehrsaales und damit der nötige Anbau spruchreif geworden. Der Kostenvoranschlag hierzu belief sich auf 16.000 – 17.000 M. Infolge des Krieges erfolgte allerdings eine Verschiebung des Vorhabens.
Lehrer Geiger wurde schon 1909 zum Militärdienst einberufen und war sodann während des Krieges abwesend, weshalb verschiedene Aushilfen zu verzeichnen sind: 1909 Karl Schießl von Aicha v.d.Wald und ab 1910 Rosa Frohnholzer, Verweserin (Schulverwalterin) von Hauzenberg. Sie war auch während des Krieges bis 1918 hier tätig, wurde aber sodann aus gesundheitlichen Gründen dieser Aufgabe enthoben und durch Therese Wolf und bald darauf durch Maria Massinger von Kellberg ersetzt.
Im Dezember 1918 kehrte Lehrer Geiger nach Wolkar zurück und wurde 1921 zum Hauptlehrer ernannt.
Ab 1919 wurde die 1-klassige Schule zur 2-klassigen erhoben. Die Gemeinde musste Raum für eine zweite Lehrkraft beschaffen, die vorerst im Wechselunterricht neben dem Hauptlehrer tätig sein sollte. Da keine Dienstwohnung vorhanden war, wurde die Lehrkraft bei Otto Kinateder in Oberkümmering untergebracht. Die Frage des Neubaues wurde immer dringender.
1920 kam die Lehrerin Luise Huber auf die neue Lehrstelle; wegen Erkrankung im Jahre 1923 berief die Regierung die Aushilfslehrerin Bertha Schreiber nach Wolkar .
1926 verzog nach langjähriger Dienstleistung in Wolkar Hauptlehrer Joseph Geiger und wurde ersetzt durch Lehrer Wilhelm Frohnholzer.
1927 verzog Lehrerin Huber nach Sulzbach. Ihre Stelle übernahm Maria Treml.
1928 kam an deren Stelle Hauptlehrerin Emma Ammann. Sie konnte Anspruch auf eine Dienstwohnung 2. Ordnung erheben. Mit dem im gleichen Jahre zustande gekommenen Neubau eines Lehrerwohnhauses stand für die beiden Lehrkräfte geeigneter Wohnraum zur Verfügung und der notwendige 2. Lehrsaal war ebenfalls gewonnen.
1929 ließ sich Lehrer Frohnholzer nach Pinkofen versetzen. Sein Nachfolger wurde Joh. Niedermayer. Die 2. Lehrstelle erledigte sich 1931 und wurde nach Gastspielen der Aushilfslehrerinnen Barbara Stoiber, dann Kreszenz Hofbauer im Jahre 1932 an Lehrerin Anna Speckner verliehen.
1933 wurde Frl. Speckner ihrem Wunsch gemäß nach Hauzenberg versetzt und an ihre Stelle Antonie Uhrmann und sodann Hauptlehrerin Ottilie Fahmüller berufen.
1937 erreichte Lehrer Niedermayer seine Versetzung nach Pocking; nach kurzer Aushilfe durch August Lankes erfolgte die Neubesetzung der Schulleiterstelle durch Lehrer Emil Maier. Er behielt seinen Posten bis 1945, war jedoch während des Krieges längere Zeit abwesend. Aushilfen wurden auch durch die Versetzung von Hauptlehrerin Fahmüller im Jahre 1940 notwendig. Hilfskraft im Jahre 1939 -1940 wurde Steffi Konstanjevic aus Passau und im Jahre 1940 Hildegard Reichel.
Von 1941 bis 1945 war Frau Agnes Ferazin als Hauptlehrerin in Wolkar tätig. In den Jahren 1945/46 unterrichtete Martha Rehberger und von 1946 bis 1948 Lehrer Hans Strahberger sowie Maria Steinbrenner bis 1954 an der Schule.
1948 bewarb sich Lehrer Ludwig Kreipl um die erste 1. Lehrerstelle in Wolkar, welche ihm auch durch Versetzungsdekret am 24.10.1948 von der Regierung übertragen wurde. Er unterrichtete von 1928 bis 1948 in Tiefenbach. Zu diesem Zeitpunkt waren außer ihm Lehrer H. Binder und Lehrerin Maria Steinbrenner in Wolkar dienstlich tätig.
Da die Schülerzahlen anwuchsen, wurde ab Februar 1949 Frl. Gerda Reif als 4. Lehrkraft zugeteilt. Im Mai 1949 wurde sie durch LAA (Lehramtsanwärter/in) Marianne Dambeck abgelöst. Frl. Dambeck blieb bis September 1951 in Wolkar.
1949 wurde von der Gemeinde im Dachboden des Schulhauses ein Raum für die landwirtschaftliche Berufsschule ausgebaut (Kosten 400 M), welcher aber 1950 vom Kreisbaumeister wegen Feuergefährlichkeit gesperrt wurde.
Die Schulleitung beklagte sich zu dieser Zeit über trostlose Verhältnisse in Wolkar. Die Gemeinde ließ 1948 bei der Währungsreform 30.000 RM ersparte Gelder verfallen, ohne etwas für die Schule getan zu haben. Überhaupt beklagte zu dieser Zeit die Schulleitung eine schulfeindliche Haltung und Diskriminierung der Lehrerschaft. Um Geld für die aller nötigsten Anschaffungen zu bekommen, wurden Kindertheater, Weihnachtsveranstaltungen, Heimatnachmittage usw. veranstaltet.
1951 und 1952 wurden Bucheckern, Eicheln und Fichtenzapfen gesammelt und verkauft, um den Schuletat zu erhöhen. Die Kinder sammelten auch 481 kg Altpapier, wofür 96,20 DM erzielt wurden. Die Schulkinder wurden auch zur Kartoffelkäferbekämpfung herangezogen. Anlässlich einer Pressefahrt durch den Bayerischen Wald wurden die ärmlichen Verhältnisse in Wolkar publiziert, worauf eine Flut von Paketen aus allen Teilen Deutschlands in Wolkar eintrafen. Durch diese Vorkommen erkannte auch die Gemeinde die Notwendigkeit, die Schule zu unterstützen. Das Verhältnis Schule - Gemeinde verbesserte sich grundlegend.
1951 und 1952 unterrichtete Hauptlehrerin Therese Dachs in Wolkar.
Im Jahre 1953 plante die Gemeinde einen dritten Schulsaal durch Umbau zu gewinnen. Dies wurde aber wieder verworfen. Der Dachboden wurde erneut ausgebaut (Kosten rd. 1.000 DM), worin Unterricht der landwirtschaftlichen Berufsschule und für evangelische Schüler gehalten wurde.
Ab 01.01.1953 – 1956 wurde Lehrerin Margarethe Pachmayer in Wolkar tätig. Den Religionsunterricht hielt Kooperator (katholischer Hilfsgeistlicher, Kaplan) Friedrich Kaspar.
1953 wurde in der Gemeinde ein Schulneubau in Erwägung gezogen, was aber an der Grundstücksbeschaffung scheiterte.
Am 16.04.1954 ist Lehrer Johann Binder nach Nammering versetzt worden.
1954/55 wurde der Plan, einen Schulneubau zu erstellen, von der Gemeinde auf lange Zeit zurückgestellt, nachdem sie für die hohen Sonderausgaben für die Schule von keiner Seite irgendwelchen Zuschuss bekam.
Im Herbst 1954 wurde ein Grundstück von ca. 1,5 Tagwerk als Turnplatz angekauft. Wegen günstiger Lage könnte dort der Neubau erstellt werden.
Ab 01.09.1954 sind Hilfslehrer Georg Rosmus und ab 01.12.1954 Lehrerin Herta Hajek nach Wolkar versetzt worden.
1955/56 wurde ein Schulneubau von der Gemeinde nicht in Erwägung gezogen. Auch das im Herbst 1954 erworbene Grundstück musste zur Hälfte wieder abgetreten werden, da sich bei der Verbriefung Unstimmigkeiten herausstellten.
Ab 01.11.1956 übernahm Kooperator Pimmer den Religionsunterricht, ab 01.07.1956 der Laienkatechet Ernst Müller den evangelischen Religionsunterricht.
Ab 01.01.1957 wurde Frau Maria Pachmayer nach Hauzenberg versetzt, mit gleichem Datum kam Lehrerin Margarete Eiter nach Wolkar
Am 01.09.1957 verließ Georg Rosmus die Schule und wurde nach Passau-Auerbach versetzt.
Am 07.04.1957 unternahm der Gemeinderat eine Besichtigungsfahrt zu Schulneubauten in Dietzing, Auerbach und Neustift. Tief beeindruckt beschloss der Gemeinderat am 30.04.1957 Herrn Architekt Buxbaum aus Passau einzuladen, um die Möglichkeiten eines Neubaues zu erörtern.
Im Herbst 1957 wurde der Auftrag zur Erstellung eines Bauplanes an Architekt Buxbaum erteilt. Eine im März abgehaltene Bürgerversammlung erbrachte die Gewissheit, dass rund 70 % der Bürger für einen Schulneubau waren. Die nachfolgende Gemeinderatssitzung ergab lt. Lehrer Kreipl eine Stimmenmehrheit von 4:3 Stimmen für den Neubau, lt. Gemeindeverwaltung 4:3 Stimmen gegen den Neubau. Die ungeklärte Sachlage verzögerte weiterhin einen Fortschritt in dieser Sache und verhärtete wahrscheinlich die Fronten.
Vom 04.10. bis 10.10. 1957 musste die Schule wegen Grippeepidemie geschlossen werden.
1958/59 war der Plan eines Schulneubaues undenkbar geworden. Der Schulleiter schreibt: „Mag sein, dass nach der Wahl eines neuen Bürgermeisters sich die Verhältnisse wieder günstiger gestalten.“ Das Landratsamt forderte bei einem Neubau eine Rücklage von 20 % der Bausumme, was rund 20.000 DM entsprach. Es konnten aber nur 1.000 DM nachgewiesen werden.
Ab 01.09.1958 wurde Lehrerin Therese Baumann nach Wolkar versetzt. Margarethe Eiter kam mit gleichem Datum nach Altreichenau.
Ab 09.09.1958 wurde Elisabeth Peterlik in Wolkar tätig.
1959/60 war der Neubau der Schule weiterhin das große Problem, aber wegen der Wiederwahl des alten Bürgermeisters in weite Ferne gerückt (Aussage von Schulleiter Kreipl). Den Religionsunterricht erteilte Friedrich Karl.
1960/61 Die ständig steigenden Schülerzahlen sowie die unmöglichen Zustände im 130 Jahre alten Schulhaus, besonders in hygienischer Hinsicht, erzwangen nunmehr einen Schulneubau. Pro Schüler standen im Klassenzimmer weniger als 1 qm Bodenfläche zur Verfügung.
Für das Frühjahr 1962 ist nun der Baubeginn geplant worden. Zum Schulbeginn im Herbst sollte der Bau fertig sein.
Die Gemeinde beantragte beim Schulamt eine 4. Lehrkraft. Lehrerin Therese Baumann heiratete und hieß nun Hickl. Lehrerin Peterlik schied aus. Nachfolgerin wurde ab Dezember 1960 – 06.02.1961 Frl. Osterer. Ab 13.02.1960 unterrichtete Frl. Inge Kufner. Ab 01.09.1960 erteilte Kooperator Konrad Köppl den Religionsunterricht.
1961/62 Der Baugrund für den Schulneubau erwies sich als ungeeignet und musste gegen einen teureren Baugrund in der Nähe der Schulkapelle umgetauscht werden. Dadurch traten weitere Verzögerungen auf, so dass die Vergaben der Bauarbeiten erst am 23. Juli 1962 erfolgen konnten. Noch im Herbst wurde der Rohbau fertig gestellt.
Zum Schuljahr 1962/63 sollte nun der Neubau bezugsfertig sein. Die Gemeindekanzlei wurde ebenfalls in das neue Schulhaus verlegt. Geplante Bausumme insgesamt 444.300 DM. Das lang ersehnte Ziel war erreicht! Am 01.11.1962 fand das Richtfest für den Schulneubau im Beisein von Landrat Karl statt. Im neuen Schulhaus waren 4 Schulzimmer, eine moderne Schulküche, ein Lehrerzimmer, ein Lehrmittelzimmer, ein Skikeller und einige kleine Räume vorgesehen.
Am 02. Oktober 1963 wurde das neue Schulhaus bezogen. Am 16. 10. 1963 erhielt das Haus die Segnung durch H.H. Pfarrer Zellbeck.
Am 13.06.1966 beschlossen die Gemeinderäte und Schulpflegschaften einstimmig die Bildung eines Schulverbandes Raßberg - Oberdiendorf. Josef Greschniok wurde Schulleiter des neuen Schulverbandes.
1968 schied Lehrer Kreipl nach zwanzigjährigem Schuldienst in Wolkar aus.
1972 wurde Josef Greschniok verabschiedet, er trat zum 01.07.1972 das Amt des 1. Bürgermeisters der Stadt Hauzenberg an. Ebenso wurde der evangelische Katechet Ernst Müller in den Ruhestand entlassen. Josef Grabmann wurde neuer Schulleiter.
Durch Verordnung vom 17.07.1975 hat die Regierung von Niederbayern die Grund- und Teilhauptschule Oberdiensdorf – Wolkar so wie die Grundschule Haag aufgelöst. Die Schulsprengel Wolkar, Haag und Oberdiendorf gehörten nun zusammen.
Am 14.01.1976 wurde Frau Christa Demeter an die Volksschule Spiegelau und Fachoberlehrerin Helga Wenzl an die Volksschule Frauenau versetzt.
Am 23.11.1977 verstarb der frühere Schulleiter und Hauptlehrer Ludwig Kreipl und wurde in Tiefenbach beigesetzt.
Die Bezeichnung der Schule lautete ab 01.09.1978 „Volksschule Haag-Wolkar (Grundschule)“. Es wurde noch in Haag und in Wolkar Unterricht erteilt.
1983 wurde in Wolkar an Kinder und Lehrkräfte ein Schulgarten übergeben. Bereits im Eröffnungsjahr der neuen Schule in Wolkar war die Anlage des Schulgartens geplant gewesen.
Am 17.02.1985 verstarb die Lehrerin Frau Barbara Zechmann, geb. Sommer.
Schülerzahlen in Wolkar von 1975 bis 1986:
Die Lehrer in Wolkar in den letzten 40 Jahren:
1998 wurde in Wolkar die letzte Schulklasse unterrichtet. Von nun an wurde nur mehr in Haag Unterricht erteilt. Eine 170 Jahre nachgewiesene Schultradition ging zu Ende.
Der Kindergarten Oberdiendorf war während der Umbaumaßnahmen im Jahr 2000 in den Räumen des Schulhauses Wolkar untergebracht worden. Viele Jahre stand das ehemalige Schulgebäude leer, bis es Ende 2010 verkauft wurde.
Textbeitrag: Ludwig Bauer ergänzt von E.v.Korff-Grünberger
Literatur/Quellen: Engelbrecht 1834 A.E.Engelbrecht, Zusammenstellung der Volksschulen des Unterdonaukreises. Sowohl in Topo-geographischer Hinsicht als auch nach Schülerzahl, Diensteinkommen, Oekonomie etc., Passau 1834. Engelbrecht 1840 A.E.Engelbrecht, Übersicht der teutschen Schulen und des Lehrer-Personals von Niederbayern. Mit Angabe der Dienstes-Einkünfte, Schülerzahl, Grundstücke etc., Passau 1840 Miller 1953 R. Miller, Geschichte des Marktes und der Pfarrei Hauzenberg, Passau 1953 Aufzeichnungen von Lehrer Kreipl während seiner Dienstzeit in Wolkar Gemeindeakten Raßberg Archiv der Grundschule Haag Fotos Stadtarchiv Hauzenberg Fotos Archiv Schlager, Hauzenberg |
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Das Schulhaus wurde 1832 erbaut. 1885, 1905 und in den Jahren 1958/59 wurde die Schule umgebaut bzw. erweitert. Im Herbst 1969 ist die Verbandschule Krinning-Raßreuth gegründet worden. 1970 wurde diese in die Hauptschule Hauzenberg eingegliedert. Es blieb seither nur noch die Grundschule übrig. (Foto H. Fuchs, StAH)
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Im 18. Jahrhundert wurde in Ruhmannsdorf eine Winkelschule (Schulen ohne amtliche Genehmigung) errichtet, die auch Schüler aus Sickling, Krinning, Penzenstadl, Kramersdorf und Wehrberg besuchten.
Im Jahre 1829 machte Pfarrer Winklhofer auf die große Schwierigkeit aufmerksam, die mit einem Schulbesuch für die Kinder des inneren Waldes verbunden war. Bestehende Schulen waren ja auch räumlich völlig unzulänglich. Es ist somit verständlich, dass sich die Bayerische Regierung bemühte, auch in den abgelegenen Gebietes des Bayer. Waldes ein geordnetes Schulwesen aufzubauen. Um 1830 bestand bereits eine anerkannte Schule in Sonnen, welcher die Kinder von Krinning, Niederneureuth, Siglmühle und Thierham zugewiesen wurden.
Zuvor hielt Kathi Steindl in Oberneureuth Unterricht. Sie ritt angeblich auf einem Esel von Dorf zu Dorf und lehrte die Kinder das Lesen und Schreiben. Sie wurde als Hexe verschrien. Aktenmäßig nachgewiesen wurde, dass 1830 einer Notlehrerin Katharina Sicklinger aus Oberneureuth der Unterricht durch das Landgericht Wegscheid verboten wurde (Bericht des Pfarrers Breuherr in Hauzenberg).
1832 baute die schon damals große Gemeinde Oberneureuth ein ebenerdiges Schulhaus in Krinning. Es hatte nur ein Klassenzimmer.
1833 wurde der ordnungsgemäße Lehrbetrieb an der Schule in Krinning aufgenommen. Erster Lehrer war der Provisor (Schulgehilfe) Matthias Stempfhuber. Er unterrichtete bis 1836.
Er wurde abgelöst von Provisor Karl Heil, der bis 1840 an der Schule unterrichtete. Darauf folgte Schulprovisor Joseph Kagerbauer bis 1843.
Von 1843 bis 1847 war Provisor Karl Stehpan an der Schule tätig. Dies geht aus den Akten der Lokalschulinspektion (nach Einführung der allgemeinen Schulpflicht in jedem Schulort eingerichtete Stelle zur Beaufsichtigbung des Schulbetriebs) Hauzenberg hervor. Stephan wurde vom Pfarrherrn als sehr tüchtig, aber auch zu Intrigen geneigt, bezeichnet. Die Schülerzahl stieg kontinuierlich an.
1846 zählte man bereits 102 Schüler. Wobei es mit dem regelmäßigen Schulbesuch wahrlich nicht so genau genommen wurde. Entschuldbare Versäumnisse 3.051, unentschuldbare Versäumnisse 1.514. Angegebene Gründe: Sturm, Regen, Schnee u.a.
1848 wurde wegen der großen Schülerzahl ein Stockwerk aufgesetzt und die Wasserleitung angelegt.
Von 1848 bis 1859 lehrte Anton Mayer in Krinning. Er war von der kirchlichen Lokalschulinspektion sehr gut beurteilt, wurde jedoch als widerspenstig gegenüber dieser bezeichnet. Sein Einkommen betrug 2oo fl (Gulden), dazu kamen seit 1841 jährlich 1 Scheffel Korn (Wert 8 fl), 90 Krautköpfe (Wert 1 fl 30 kr, =Kreuzer) und 2 Scheffel Erdäpfel (Wert je 2 fl). Zur Verbesserung seines Einkommens wünschte Mayer die Einschulung von Oberneureuth und Haselberg, die zum Schulbezirk Sonnen gehörten. 1855 hatte Mayer 120 Schüler.
1859 bis 1864 wirkte Lehrer Franz Xaver Vonderthann hier. Auch er wurde mit Note I beurteilt.
1859 herrschten die Frieseln (eine heute nicht mehr bekannte, oft tödliche Infektionskrankheit, vergleichbar mit Masern und Röteln) in schrecklicher Weise.
1865 bis 1871 lehrte Joseph Pettenkofer in Krinning, wieder mit Note I qualifiziert. Der Schulsprengel umfasste nun Geiersberg, Haidensäg, Kinatöd, Krinning, Niederneureuth, Penzenstadl, Schauberg, Schneideröd, Sickling, Siglmühle, Thierham und Wehrberg. Die Thierhamer Kinder mussten bald darauf in die neu errichtete Schule Kleinrathberg gehen.
Ab 1867 übernahm Frau Barbara Pettenofer unentgeltlich den Handarbeitsunterricht. Das Lehrereinkommen wurde mit 338 fl 34 kr angegeben.
Von 1871 bis 1882 arbeitete hier Ludwig Wirthensohn, der ebenfalls eine sehr gute Beurteilung hatte. Er war unverheiratet und unterrichtete bis zu seinem Tod. Seine Stiefschwester Amalie Wirthensohn führte den Haushalt und erteilte Handarbeitsunterricht. Das in Mark ausbezahlte Gehalt betrug im Jahr 1878 3.492,57 M.
Nachfolger wurde von 1882 bis 1883 Karl Allmannsberger, er war ebenfalls unverheiratet. Seine Mutter erteilte den Handarbeitsunterricht.
Als sehr sesshaft erwies sich nun Lehrer, Hauptlehrer, dann Oberlehrer Heinrich Würf. Er war an der Schule von 1883 bis 1924. Er heiratete hier und seine Gattin führte den Handarbeitsunterricht. Oberlehrer Würf gründete die Freiwillige Feuerwehr Oberneureuth und führte auch die Poststelle. Er starb in Krinning und wurde in Hauzenberg begraben.
1884 wurde ein Erweiterungsbau beschlossen, da der vorhandene Schulsaal zu klein wurde. Die Schule wurde umgebaut und ein neuer, größerer Lehrsaal im Jahre 1885 bezogen.
Aber schon um 1900 wurde die Frage einer zweiten Lehrstelle dringlich. 1905 kam es zum Bau eines weiteren Lehrsaales. Auf die zweite Lehrstelle berief die Regierung die Tochter Hilde Würf, die von 1907 bis 1924 hier in Krinning wirkte und dann nach Hauzenberg versetzt wurde.
Eine genaue Beschreibung der Schulverhältnisse findet sich in der „Statistik der Volksschulen der Regierungsbezirke Niederbayern“ von 1906: „Schulhaus 1833 erbaut, 1884 um 1 Stock erhöht, einst(öckig), in besth.(..?) Zustande, Ziegeldach und Blitzableiter, Eigent(um) des Schulsp(rengel), welcher auch die Baulast trägt, enthält 1 Lehrz(immer) u(nd) die Wohnung des Volksschullehrers. Lehrz(immer) im 1. Stock, sehr tr(ocken), 90 qm, 288 cbm, 8 F(enster). Der Schulsp(rengel) liefert 8 Klafter 2 Fuß langes hartes und 4 Klafter von gleicher Länge weiches Scheitholz und bez(ahlt) das Beifahren, Spalten und Anrichten. Beheiz(ung) u(nd) Reinig(ung) besorgt der Lehrer gegen eine Vergütung von 20 M(ark) u. das Mitbenützungsrecht am Schulholze. Beim Schulhause befindet sich ein Turn- und Spielplatz.
Volksschullehrerstelle: Schuldienst, 92 w(erktags) u(nd) 47 S(onntags) Sch(üler). - Wohnung: im Erdgeschoß 1 Wohnz(immer) m(it) 1 F(enster),1 heizb(ares) Schlafz(immer) m(it) 1 F(enster), 1 heizb(ares) Z(immer) m(it) 1 F(enster), 1 unheizb(ares) Z(immer) m(it) 2 F(enstern), Küche m(it) laufendem Wasser, kl(eine) Speise; im 1. Stock heizb(ares) Z(immer) m(it) 3 F(enstern), 1 kl(eines), heizb(ares) Z(immer) m(it) 1 F(enster), sämtl(liche) Räume sind tr(ocken); ferner ger(äumiger) Dachoden, 2 Keller, ger(äumige) Waschküche mit Wascht(isch) u(nd) laufendem, sehr gutem Wasser. Nebengebäude: Holzlege, Schweinstall. Abort im Hause. - Der Schulgarten 4 a wird teils als Gemüse- u. Blumen- teils als Baumgarten benützt, ist m(it) Lattenzaun umgeben u. Eig(e)nt(um) des Schulsp(rengels)“
Nachfolger von Würf wurde 1924 Hauptlehrer Matthias Brauner, der eine Chronik über Schule und Gemeinde führte. Als Aushilfslehrerin berief man 1926 Antonie Esterl von Passau.
1924 bis 1926 lehrten hier Emma Pfau, 1926 bis 1929 Hermine Kulzer und dann Frieda Eberl.
1930 schien Brauner abgewandert zu sein. Zur Aushilfe folgte Ludwig Kirschner aus Passau.
1931 wurde die Schulleiterstelle mit Karl Klimmer neu besetzt.
Von 1933 bis 1934 unterrichtete Isabella Breit neben Klimmer, der sich 1934 um eine Stelle in Hofkirchen bewarb.
1935 kamen Ludwig Setzer und Anna Graf nach Krinning.
Von 1935 bis 1945 lehrte hier Christian Weigenand.
1936 wurde die Lehrerin Anna Böhm nach Krinning versetzt. Als im Zweiten Weltkrieg der Schulleiter zur Wehrmacht eingezogen wurde, musste Frl. Böhm die gesamte Schule leiten und 196 Kinder unterrichten (allein!).
Am 30.4.1945 besetzten amerikanische Soldaten Krinning. Sie durchsuchten das Schulhaus und verbrannten alle Akten und Lehrmittel, die sie fanden.
Drei junge SS-Soldaten wollten Krinning verteidigen. Frl. Böhm und Charlotte Heiduck konnten sie überreden, das Dorf zu verlassen. Im Siglmühlwäldchen schossen sie jedoch auf die Amerikaner. Daraufhin wurden sie selbst getötet und bei der Siglmühle begraben. Da die Amerikaner behaupteten, dass eine „Wehrwolf“-Gruppe im Dorf versteckt sei, mussten alle Hofbewohner ihr Hab und Gut verlassen und beim Wirt wohnen. Nur zum Füttern des Viehs durften sie heim gehen. Acht Tage dauerte diese Maßnahme.
Im Herbst 1946 wurde wieder ein geordneter Schulbetrieb aufgenommen. Aus Amberg kam der 22 jährige Hilfslehrer Alfred Siegert nach Krinning. Er trat am 20. November 1946 seine erste Lehrerstelle an. Es war eine schwierige Zeit, da das Papier in den ersten Jahren nach dem Krieg knapp war und sich die Schiefertafel nicht eignete, erfüllten die Zeitungsränder den Zweck von Schulheften. Damals gab es 8 Klassen, 2 Klassenzimmer und zwei Lehrer. Siegert übernahm den Unterricht der Oberstufe (5- bis 8. Klasse), Frl. Böhm die Unterstufe (1. bis 4. Klasse).
Dann kamen zwei weitere Lehrkräfte an die Krinninger Schule. Es teilten sich nun zwei Klassen einen Lehrer, doch es blieb ein Problem: es gab nach wie vor nur 2 Schulräume und so musste in Krinning der Schichtunterricht durchgeführt werden - Vormittags-und Nachmittagsschule im Wechsel. Die Bauernkinder hatten oft schon einen anstrengenden Arbeitstag hinter sich, wenn um 12 Uhr für die zweite Schicht der Unterricht begann. Landwirtschaftliche Arbeit bestimmte damals den Schulalltag. Teilweise kam es vor, dass die Kinder eine Woche überhaupt nicht zur Schule kamen.
1947 bis 1949 wirkte hier als dritte Lehrkraft Frau Helene Schwetz.
Mit der Währungsreform 1948 änderte sich einiges in der Volksschule: hölzerne Schuhe und Schultaschen verschwanden, die Schulspeisung – Brei mit Rosinen- wurde abgeschafft und es gab wieder Lehrmaterial. Die Schulbücher des „Dritten Reiches“ mit den herausgerissenen Seiten hatten ausgedient.
Im August 1949 wurde Helene Ubl hierher beordert. Die Leitung der Schule erhielt Hauptlehrer Rudolf Gehling.
1951 erkrankte Frl. Anni Böhm, zur Aushilfe wurde der Lehramtsanwärter Walter Irauschek an die Schule versetzt. Nachdem Frl. Böhm aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand trat, wurde ihm 1954 die freie Schulstelle zugewiesen.
1953 zog Hauptlehrer Gehling weg und Alfred Siegert erhielt das Amt des Schulleiters. Als vierte Lehrkraft wurde der Lehramtsanwärter Kurt Bogczek hierher versetzt, wo er bis 1959 verblieb.
1957 bis 1958 erbaute die Gemeinde neben dem Schulhaus ein Lehrerwohnhaus (65.000 DM).
1958 bis 1959 wurde das alte Schulgebäude in ein neues 4-klassiges Schulhaus umgebaut.
1960 erhielt der Schulgarten eine neue Gartenmauer, auch die Zufahrt zur Schule wurde angelegt und geteert.
1960 kam die Lehramtsanwärterin Helga Forster nach Ostern an die Schule. Sie wurde zum 01.09.1960 nach Sonnen versetzt.
Am 01.September 1960 fehlte eine Lehrkraft, deshalb wurde die Verteilung der Schülerjahrgänge folgendermaßen durchgeführt:
Den Handarbeitsunterricht gab in der 1.u.2. Klasse und im 5.- 8. Jahrgang Frau Thea Siegert. In der 3.- 4. Klasse erteilte Frau Helene Irauschek den Mädchen Handarbeitsunterricht.
Im Schuljahr 1960/61 wurde dann Lehramtsanwärter Luitpold Krieger nach Krinning versetzt. Er unterrichtete die 5. u. 6. Klasse. Herr Krieger legte hier auch die II. Lehramtsprüfung ab. Er wurde später Sonderschullehrer und ging nach Hauzenberg.
Im Jahre 1964 erbaute die Gemeinde Oberneureuth einen Allwettersportplatz (130.000 DM Kosten, 85.000 DM Zuschuss) und ein Lehrschwimmbecken. Leider war das Wasser des Beckens bakteriell verseucht, so dass das Gesundheitsamt den Betrieb untersagte.
1965 baute die Gemeinde ein Haus für das Jugendheim und für die Volksbücherei. Im Erdgeschoss wurden Lehrergaragen und eine Garage für das Feuerwehrauto eingerichtet.
Auch der Bau einer Turnhalle war vom Gemeinderat beschlossen worden. Georg Rosenberger wollte der Schule den Baugrund dazu schenken, doch die Regierung genehmigte das Vorhaben wegen der geplanten Schulzusammenlegungen nicht. Durch diese Ablehnung wurde der Grundschule ein wichtiges Mittel zu körperlicher und sportlicher Ertüchtigung der Schulkinder und der Dorfjugend versagt. So unterblieb auch die ins Auge gefasste Gründung eines Turnvereins für die interessierte Bevölkerung der Gemeinden.
Im Herbst 1969 wurde die Verbandsschule Krinning-Raßreuth gegründet. Die beteiligten Gemeinden und die Elternschaft wollten durch diese Maßnahme den Fortbestand der beiden Landschulen Raßreuth und Krinning in der Zeit der allgemeinen Zentralisation sichern. Zwei Jahre lang wurden in beiden Schulorten der 1. bis 8. Schuljahrgang unterrichtet.
Im Schuljahr 1969/70 unterrichteten folgende Lehrkräfte:
1970(..?) wurde dann die Hauptschule Krinning-Raßreuth in die Hauptschule Hauzenberg eingegliedert. Der Verbandsschule blieb nur noch die Grundschule.
Im Schuljahr 1970/71 sah die Klasseneinteilung so aus: Schule Raßreuth:
Schule Krinning:
Handarbeitslehrerin war Frl. Bauer, Religionslehrer Kaplan Alois Thaler.
Im Schuljahr 1971/72 gab es 58 Schulanfänger, deshalb wurde die 1. Klasse geteilt. Schule Raßreuth
Schule Krinning
Handarbeitslehrerin war Jutta Oberhäuser (Lehramtsanwärterin), Religionslehrer Kaplan Walter Krause.
Im Schuljahr 1972/73 unterrichteten wieder fünf Lehrkräfte in der Verbandsschule.
Frau Gisela Fischer hielt im Schuljahr 1973/74 und 1974/75 den Handarbeitsunterricht. Herr Martin Breuer gab in diesen Jahren Religion.
Im Schuljahr 1975/76 war Fr. Schätzl für den Handarbeitsunterricht zuständig und Herr Kaplan Pöppel für Religion.
Im August und September 1982 ließ die Gemeindeveraltung Hauzenberg das Schulhaus renovieren. Folgende Arbeiten wurden durchgeführt: Innen: Fenster und WC-Anlagen wurden lackiert, einzelne Wände gestrichen, in den Klassenzimmern wurden die abwaschbaren Wandsockel neu gestrichen. Außen: Die Außenwände wurden ausgebessert, einzelne Stellen neu verputzt. Dann grundierte man die Außenmauern und sie versah man mit einem wetterfesten Anstrich (hellbeige). Auch die Haussockel wurden neu gestrichen. Gleichzeitig ersetzte man die alten beschädigten Dachrinnen durch neue Dachrinnen aus einer Kupferlegierung.
Nach vierzig langen Dienstjahren ging Schulleiter Alfred Siegert 1986 in den Ruhestand. Danach leiteten Rudolf Loibl bis 1997, Rita Bauer bis 2005, Claudia Hauzeneder bis 2008, anschließend Herr (..?) Stemplinger die Geschicke der Schule in Krinning.
Textbeitrag: E.v.Korff-Grünberger
Literatur /Quellen: Miller, 1953 Richard Miller, Geschichte des Marktes und der Pfarrei Hauzenberg,Passau 1953 von Müller, 1924 Fr.von Müller, Das Land der Abtei im alten Fürstentum Passau Mündliche Berichte zur Schulchronik von Hauptlehrer Alfred Siegert Pfarrarchiv Hauzenberg Archiv des Bistums Passau Schulchronik von Krinning von Hauptlehrer Brauner 1924 Statistik der Volksschulen im Regierungsbezirke Niederbayern, Landshut 1906, im Vereinsverlag (Staatliche Bibliothek Passau) Streifzug durch 175 Jahre Krinninger Schulgeschichte (1832-2008) von Claudia Hauzeneder und Maria Rothmeier (veröffentlicht in der UI Hauzenberg, 2007) Archiv Schule Krinning Fotos Archiv Schule Krinning Fotos Stadtarchiv Hauzenberg |
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Das Schulhaus wurde im Herbst 1910 eingeweiht. Im Jahre 1959 Erbauung eines neuen Lehrerwohnhauses und Umbau der Schule. Nach erneutem Umbau 1964, erfolgte 1966 die Zusammenlegung mit der Schule Wolkar und 1975 mit der Schule Haag. Ab dem Schuljahr 1976/77 wurde in Oberdiendorf nicht mehr unterrichtet. Seither ist in der ehemaligen Schule der Kindergarten "St.Anna" untergebracht. (Foto H. Fuchs, StAH)
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Bis zum Bau eines eigenen Schulhauses besuchten die Kinder der Gemeinde Oberdiendorf die Volksschule in Thyrnau. Dort wurde die Schule bereits im Jahr 1785 erbaut.
Das Schulhaus in Oberdiendorf ist in den Jahren 1909/10 gebaut und im Herbst 1910 eingeweiht worden. Das 1 Tagwerk große Grundstück, auf dem das Schulhaus steht, schenkte Gastwirt Amsl aus Oberdiendorf der Gemeinde zum Zweck des Schulhausbaues. Dieses früher als Acker genutzte Grundstück wurde „Dorfacker“ genannt. Der Bau hat ca.30.000 M (Mark) gekostet. Die aus damaliger Sicht relativ hohen Kosten sollen u.a. deshalb entstanden sein, weil sich die Bauern für jede Fuhrleistung bezahlen ließen. Die Inflation befreite die Gemeinde aber letztlich von der Schuldentilgung.
Erster Lehrer in Oberdiendorf war Alfons Rothdauscher. Er unterrichtete an dieser Schule vom 01.10.1910 bis 01.08.1914. Der 1. bis 7. Schülerjahrgang zählte damals 53 Kinder. Im Schulhaus wurde auch die sog. „Volksfortbildungsschule“ (1. bis. 3. Schuljahr) geführt.
In der Schulstellenbeschreibung vom Jahr 1922 für Niederbayern ist folgendes vermerkt: „Filialdorf mit 212 Einwohnern, Gemeinde Oberdiendorf mit 355 Einwohner, Bezirksamt und Finanzamt Passau (15 km), Pfarramt mit 1 Hilfsgeistlichen und Postagentur in Thyrnau (5 km), im Orte Bahnhaltepunkt, 1 Gasthaus, 1 Krämer. Arzt und Apotheke in Hauzenberg (5 km). Schule mit 1 Lehrkraft, Schulsprengel klein, weiteste Entfernung 2,5 km, Schulbesuch mangelhaft, im Sommer Halbschule. Reinigung und Beheizung besorgt ein Taglöhner.
Schulhaus freistehend, außerhalb des Ortes, ruhige Lage, macht einen geschmackvollen Eindruck, ist einstöckig, trocken, 2 Blitzableiter vorhanden, elektrisches Licht, Wasserleitung im Hause, Alleinbenützung, Wasser ausreichend, gut genießbar, Waschküche im Hause, 10 qm mit Waschkessel, laufendes Wasser, Alleinbenützung. Keller groß, gut, mit Abschluß, Holzlege im Hause, geräumig, Speicher groß mit Abschluß. Lehrstelle mit Dienstwohnung I.O. (= erste Ordnung), Stelleninhaber unterrichtet 1. - 7. Schj. (Schuljahrgang) der Volkshauptschule mit 53 Schülern und 1.- 3. Schj. Volksfortbildungsschule mit 21 Schülern. Lehrzimmer im Erdgeschoß, groß, trocken, hell.
Die Dienstwohnung befindet sich im Schulhaus. Friedensmiete 320 M(ark). Wohnung sehr schön, trocken. Höhe 3,50 m, Wohnzimmer 5 mal 4 m, 2 Fenster, Schlafzimmer 3,5 m mal 4,5 m, 2 Fenster. 1 Zimmer 5 mal 4 m, 2 Fenster. 1 Zimmer 3,5 m mal 4,5 m, 2 Fenster dazu noch 2 weitere Räume und 1 Kammer, 1 Küche 3,5 m mal 3,5 m, 1 Fenster, 1 Speise, Keller, Speicher. 4 Zimmer sind heizbar, 2 Zimmer nicht heizbar. Wohnung befindet sich im Erdgeschoß und 1. Stock. Waschküche in Alleinbenützung. Garten beim Schulhaus, von Drahtzaun umgeben. Obstgarten 1.700 qm, Gemüsegarten 700 qm, Blumengarten 50 qm, 98 Obstbäume.“
Die Schule war damals noch einklassig. Ein Lehrsaal für den 1.-8. Schülerjahrgang der Volksschule und für den 1.-3. Schülerjahrgang der landwirtschaftlichen Berufsschule.
Am 06.12.1931 wurde im Schulzimmer das elektrische Licht eingerichtet. 2 Lampen, 2 Schalter, 1 Steckdose, 1 Zähler genügte für die damalige Elektrifizierung. Auch die Gemeindekanzlei, die Aborte und die untere Ganglampe wurden an den neuen Zähler angeschlossen. Kosten 66,65 M, 40 M wurden durch schulische Veranstaltungen aufgebracht, den Rest bestritt man aus der Schulkasse.
Im Sommer 1931 wurde der Waschhausherd aufgemauert. Zu Ostern 1932 ist der alte Küchenkachelherd, in dem die Schwaben (= Ungeziefer, Küchenschabe) hausten, abgebrochen worden. Der neue Emailherd kostete 120 M. Von der Küche zum anstoßenden Raum wurde ein Durchbruch hergestellt.
In der Gemeinde gab es viele arme Familien, die ihre Kinder nur unzureichend versorgen konnten. Oft fehlte es an ausreichender, warmer Nahrung. Der Bayer. Lehrerverein organisierte im Februar 1933 eine Sammlung in allen Schulen für die Not leidenden Schulkinder im Bayer.Wald und im Frankenwald. Die Schule Oberdiendorf erhielt am 17.02.1933 von der Schule Burgkirchen a.d.Alz 13 Mark sowie 2 Säcke mit gebrauchten Kleidern und Schuhen zugewiesen. Die geschenkten Kleider wurden von den armen Kindern mit Freuden in Empfang genommen. Für das gespendete Geld kaufte man Lebensmittel. Ab 1933 gab es dann auch eine Schulspeisung. Während der Kriegsjahre und bis zur Währungsreform waren die warmen Suppen, später auch Lebensmittel aus amerikanischen Beständen (Nudeln, Schokolade, Eipulver, Kekse usw.) den Kindern sehr willkommen.
Zu Ostern 1934 ist ein Abortraum über dem Schülerabort mit Spülvorrichtung ausgebaut worden. Zwischen den zwei kleinen Kammern im 1. Stock wurde eine Mauer ausgebrochen und die Küche in den 1. Stock verlegt. Außerdem fertigte man mittels einer Holzwand mit Türe den Wohnungsabschluss im 1. Stock. Für den ganzen Umbau zahlte die Gemeinde nur 200 M. Lehrer Gehling zahlte 400 M für die Badeeinrichtung, das übrige wurde durch staatliche Zuschüsse gedeckt. 1937 wurde ein neuer Schulofen angeschafft.
Im Frühjahr 1939 genehmigte die Regierung nach jahrelangen Bemühungen der Schulleitung endlich die Errichtung einer zweiten Lehrstelle in Oberdiendorf und übernahm auch die notwendige Finanzierung des Schulhausumbaus. Mit der Ausführung des Umbaus wurde Baumeister Bauer aus Hauzenberg betraut. Die Arbeiten begannen am 07. März 1939. Witterungsbedingt schritt die Bauausführung aber nur sehr langsam voran.
Folgende Arbeiten waren auszuführen: Abtragen eines Kamins, Abbruch von 3 Kachelöfen, Entfernung der Steinmauern zwischen Wohnzimmer, Schlafzimmer und Gang im 1. Stock. Entfernen der Innenmauern zwischen Gemeindekanzlei, Fremdenzimmer und Gang im Erdgeschoss, Einsetzen von Heraklitwänden im 1. Stock. Vermauern von 2 Fenstern im Erdgeschoss und 1 Fenster im 1. Stock Westseite, Ausbruch eines Fensters im Erdgeschoss Südseite. Einsetzen einer Mauer zwischen Gang und neuem Schulsaal, daneben Ausbruch einer Tür.
Am 01. April 1939 (letzter Schultag im alten Schuljahr) begannen die Arbeiten an der Ostseite des Schulhauses. Es folgten das Zumauern von 2 Fenstern an der Nordseite und der Einbau von 2 Eisenbetonträgern an der Decke des alten Schulsaales. Während der Osterferien wurde der neue und der alten Schulsaales (ohne Fenster- und Türanstrich) fertiggestellt.
Am 17. April 1939 (Schuljahresbeginn) konnte der Unterricht in beiden Lehrsälen mit zwei Lehrkräften aufgenommen werden. Die übrigen Bauarbeiten, darunter auch der Einbau von zwei Zimmern über dem alten Lehrsaal, wurden nach und nach erledigt.
Infolge der Kriegs- und Nachkriegsereignisse wurde das Schulhaus sehr vernachlässigt. Das Schulgebäude wurde mit Vertriebenen aus den Ostgebieten überbelegt.
Nach Anstellung einer dritten Lehrkraft war die Schule wieder zu klein. Es musste im Schichtbetrieb unterrichtet werden. Fast sämtliche vorhandenen Schuleinrichtungen gingen verloren. Zum Teil verwendete man sogar Urkunden, wie Schülerbögen, Schullisten usw. als Brennmaterial. Schultafeln, Wandkarten und Bilder waren so stark beschädigt, dass sie unbrauchbar geworden waren. Bei Übernahme der Schulleitung durch Lehrer Langesee fehlten sämtliche Lehrerbücher, der Filmapparat und die Verdunklungseinrichtungen. Hier war nun eine Abhilfe notwendig. Dank des großen Verständnisses der Gemeindeverwaltung konnten nun Zug um Zug die Verhältnisse wieder verbessert werden.
1950: Beschaffung einer neuen Doppelschiebetafel für das große Schulzimmer (384 DM), sowie Beschaffung eines neuen Stehbildapparates. Die Finanzierung erfolgte durch Heidelbeersammeln. Außerdem spendete die Feuerwehr 30 DM. Im Juli 1950 wurde die Schulspeisung wieder abgeschafft, da die Kinder nur die Süßigkeiten bevorzugten und die anderen Lebensmittel, vor allem Suppen, nicht selten weg schütteten.
1952 erhielt die Gemeinde auf wiederholtes Bitten durch den Schulleiter Langesee einen Zuschuss von 3.000 DM von der „Glückswelle“ des Bayer. Rundfunks. Hiervon beschaffte man von der Firma Zweikirschen-Werk, Neu-Ulm neue Schulmöbel: 30 Casala Schultische, 60 Casala Schulstühle (ca. 2.300,-- DM), außerdem Vorhänge für beide Schulzimmer von der Firma Horn, München (ca. 400 DM) und Verdunklungseinrichtungen für 5 Fenster im großen Schulzimmer (c.a. 300 DM).
1954: Beschaffung einer Verdunklungseinrichtung für 3 Fenster im kleinen Schulzimmer (ca. 160 DM, 50 % Rabatt von der Filmstelle). Die Dienstwohnung I.O (Erster Ordnung) wurde durch das Zurückverlegen der Dielenwand für sich abgeschlossen. Außerdem gewann man dadurch gleichzeitig eine sog. Dielenkammer.
1955: Die Abortverhältnisse im Schulhaus wurden allmählich untragbar. Es bestand sogar Seuchengefahr. In den Osterferien 1955 erfolgte deshalb eine Renovierung mit Vertäfelung der Wände und Einbau einer Spülvorrichtung. Da die Wasserleitungen noch überwiegend frei lagen, froren sie bei Frost häufig ein.
Die Gemeindekanzlei wurde damals in das vordere Zimmer verlegt und so ein Lehrmittelzimmer gewonnen. Beide Schulzimmer erhielten je einen neuen Schulofen. In der Küche der Dienstwohnung I.O. verlegte man neue Wasserrohre und brachte ein Waschbecken an. Durch die neue elektrische Wasserpumpe war nun sowohl in dieser Wohnung als auch im Vorgang zu den Dienstwohnungen III. O.(Dritter Ordnung) fließendes Wasser, das aber bei starkem Frost ebenfalls regelmäßig einfror. Im Lehrerabort wurde die Spülvorrichtung in Ordnung gebracht, außerdem durch den Schulleiter auf dessen Kosten eine Badeeinrichtung geschaffen.
Bei einer Überprüfung durch das Staatl. Gesundheitsamt Passau wurde festgestellt, dass das Wasser der Schule verseucht bzw. stark verunreinigt war. Es durfte deshalb eine Zeit lang nicht als Trinkwasser verwendet werden. Diesem Mangel half man durch den Abschluss der Widervorrichtung ab. Danach waren in dieser Hinsicht die Wasserverhältnisse in Ordnung.
1956 Beschaffung einer neuen Wandschiebetafel mit 10 Schreibflächen. Sämtliche Tafeln in beiden Schulzimmern wurden mit einem grünen Farbanstrich versehen (ca. 380 DM).
Große Schwierigkeiten bereitete immer noch das Fehlen eines dritten Lehrsaales. Die Schule war inzwischen 3-klassig geworden. Außerdem mussten in beiden Lehrsälen noch die Berufsschule und die Handarbeitsklassen untergebracht werden. Mit Beginn des Schuljahres 1956/57 wurde die Mädchenklasse der landw. Berufsschule nach Hauzenberg verlegt. Das Gleiche geschah mit der Knabenklasse zu Beginn des Schuljahres 1957/58. Für die evangelischen Religionsstunden fehlten Ausweichräume, Werkräume und eine Schulküche waren nicht vorhanden.
Im Februar 1957 richteten das Bezirksschulamt Passau-Land I und das Landratsamt Passau an die Gemeinde die Forderung, einen dritten Lehrsaal zu errichten. Daraufhin fand am 22.02.1957 eine Gemeinderatssitzung statt, bei der diese Angelegenheit zur Sprache kam. Alle Verantwortlichen waren der Meinung, dass die Notwendigkeit der Errichtung eines weiteren Lehrsaales bestehe, dass die Gemeinde aber dieses Projekt nicht allein finanzieren könne. Es wurde beschlossen, einen Architekten mit der Planung zu beauftragen und dann eine öffentliche Elternversammlung unter Hinzuziehung des Schulrates, des Landrates und der Gemeindevertreter, einzuberufen.
Die Wohnungsnot für die 2. und 3. Lehrkraft sowie das Fehlen eines 3. Lehrsaales ließen den Bau eines Lehrerwohnhauses vordringlich erscheinen. Dem persönlichen Einsatz des damaligen Schulleiters Hans Langesee und des Bürgermeisters Ludwig Höfler war es zu verdanken, dass nach umfangreichen und schwierigen Vorarbeiten 1958/1959 endlich mit der Umsetzung der Planung begonnen werden konnte. Im Spätherbst 1958 wurde der Rohbau erstellt. Die Erdarbeiten sowie ein großer Teil der Hilfsarbeiten haben die Gemeindebürger in freiwilliger Mithilfe kostenlos ausgeführt. Das erforderliche Bauholz stellten die Bauern unentgeltlich zur Verfügung. Die Bauarbeiten konnten dann zum 15. Juli 1959 bereits abgeschlossen werden.
Die Finanzierung sah folgendermaßen aus: Einnahmen:
Ausgaben:
Das neu erbaute Lehrerwohnhaus enthielt je eine Dienstwohnung I. Ordnung, II. Ordnung und III. Ordnung. Dienstwohnung I. Ordnung = 1 Küche, 4 Zimmer, 1 Bad mit Abort, Gesamtfläche 86,85 qm, Monatsmiete 82,50 DM Dienstwohnung II. Ordnung = 1 Küche, 2 Zimmer, 1 Bad mit Abort, Gesamtfläche 57,11 qm Monatsmiete 54,25 DM Dienstwohnung III. Ordnung = 1 Küche, 1 Zimmer, 1 Bad mit Abort, Gesamtfläche 32,19 qm, Monatsmiete 31,50 DM.
Nachdem das neue Lehrerwohnhaus bis zum Beginn der Sommerferien (15.07.1959) fertiggestellt worden war und der Schulleiter, Hauptlehrer Josef Greschniok, seine bisherige Dienstwohnung im 1. Stock des Schulhauses räumen konnte, wurde am 17.07.1959 mit dem Umbau der Schule begonnen.
Folgende Um- bzw. Eingebauten wurden vorgenommen: Einbau eines 3. Lehrsaales mit Ausweichraum und Schulleiterzimmer im 1. Stock aus der bisherigen Dienstwohnung. Aufstockung der Abortanlage, Gewinnung von 4 Mädchensitzen und 1 Lehrerabort. Einbau einer Warmwasserheizung mit Ölfeuerung, Heizungskörper in den 3 Schulsälen, Gängen, Aborten und Nebenräumen.
Die Gemeindekanzlei im Erdgeschoss neben dem kleinen Schulsaal wurde in das neu erbaute Lehrerwohnhaus verlegt, so dass dieser Raum als Garderobe für die Schüler der 2 Lehrsäle im Erdgeschoss genutzt werden konnte. Gleichzeitig ist der kleine Lehrsaal im Erdgeschoss und der neue 3. Lehrsaal mit Ass-Kufenstühlen, Tischen usw. völlig neu eingerichtet worden. Der große Lehrsaal erhielt einen neuen dreiteiligen Lehrmittelschrank. In allen 3 Schulsälen war nun auch eine geflieste Waschecke, versehen mit einem modernen Waschbecken, 1 Handtuchhalter und Wandspiegel, eingebaut. Sämtliche Räume im Schulhaus erhielten einen mehrfarbigen Anstrich und einen 1,5 m hohen Ölsockel. Da auch das Dach des Schulhauses auszubessern war, ersetzte man gleichzeitig das verputzte Dachgesims durch eine Bretterverkleidung und versah die Westseite des Hauses mit Eternitplatten. Die Senkgrube der Schule wurde innen neu mit Zement verputzt.
Hinter dem Schulhaus (Obstgarten) entstand ein rund 400 qm großer Pausenplatz. Dieser wurde zuerst planiert, dann mit Steinen ein Grundbau gelegt, aufgeschottert, eingesandet, gewalzt und dann mit Donaukies überstreut. Die Einfahrt in den Schulhof vom Schulhausstraßl her erhielt bereits im Mai 1959 einen Asphaltbelag. Die gesamten Baukosten beliefen sich auf 38.165 DM, wovon die Gemeinde 10.854 DM zu tragen hatte und 6.122 DM an Hand- und Spanndiensten aufgebracht werden konnten. Der Rest stammte aus Zuschüssen des Kultusministeriums und des Landkreises Passau.
Inneneinrichtung Einnahmen:
Inneneinrichtung Ausgaben:
Am 21.11.1959 erfolgte die Einweihung des neu erbauten Lehrerwohnhauses und des umgebauten Schulhauses.
Schülerstand der Volksschule Oberdiendorf
Im Schuljahr 1959/60 waren folgende Lehrkräfte an der Schule beschäftigt: Hauptlehrer Josef Greschniok 5.-8. Klasse, Lehrer Edgar Salfer,1.-4.Klasse, Lehrerin Maria Hofmann wurde am 01.09.1959 nach München versetzt, dafür kam am 07.11.1959 Helga Zimmermann als Aushilfe für die 1.und 2. Klasse. Am 23.05.1960 trat dann Frau Margarete Holländer aus Grafenau ihren Dienst in Oberdiendorf an.
Im Schuljahr 1960/61 wurde wegen der aufgetretenen Kinderlähmung der ursprüngliche Schulbeginn vom 01.09. auf den 19.09.1960 verschoben. Den Religionsunterricht erteilte damals Pfarrer Valentin Horner aus Thyrnau, Handarbeit und Hauswirtschaft unterrichtete Elisabeth Peterlik aus Hauzenberg.
Am 12.10.1960 hat Lehrer Edgar Salfer mit seinem Umzug begonnen. Zwei Tage später verabschiedet er sich und verließ die Schule für immer. Er flog am 17.10 1960 nach Kanada, wo er nach Aussagen ihm befreundeter Kollegen als Skilehrer arbeiten wollte. Frau Holländer und Herr Greschniok übernahmen inzwischen die Klassen von Herrn Salfer.
Am 04.11.1960 traf Lehrer Herbert Zak aus Passau, St. Nikolaschule, als Aushilfe ein. Lehrer Zak hatte bereits 13 Dienstjahre und wollte höchstens 2 Tage bleiben. Dann blieb er aber doch bis zum 03.12.1960. Vom 05.12.1960 bis Beginn der Weihnachtsferien (22.12.1960) war LAA (Lehramtsanwärterin) Therese Stöger als Aushilfe in Oberdiendorf tätig.
Zum 01.02.1961 wurde Lehrerin Margaretha von Lingen von Tiefenbach an die Schule Oberdiendorf versetzt. Sie bekam die 3.-5.Klasse. Vom 05.04.1961 bis 19.07 1961 war Frau Margarete Holländer im Mutterschaftsurlaub. Vertretung hierfür war LAA Rita Schwarz aus Grubweg.
Im Schuljahr 1961/62 unterrichtete Katechet Erich Müller evangelische Religionslehre. Frau Inge Kufner erteilte den Handarbeitsunterricht. Am 01.03.1962 wurde die Lehrerin Margaretha von Lingen zur Oberlehrerin befördert. An Anschaffungen in diesem Schuljahr waren zu verzeichnen:
Außerdem wurde die Lehrerbücherei um 32 Bücher und die Schülerbücherei um 16 Bücher erweitert.
Anschaffungen in Schuljahr 1962/63:
Für die Lehrer- und Schülerbücherei wurden Bücher für über 500 DM angeschafft.
Wegen einer Masernepidemie fiel der Unterricht in den 1.-5.Kl. vom 07. bis 19.November 1963 auf Anordnung des Staatl. Gesundheitsamtes Passau aus.
Frau Margarete Holländer wurde wegen Mutterschaftsurlaub vom 05.02.1964 bis 24.05.1964 beurlaubt.Vertretungen waren Elisabeth Meier vom 11.02.1964 bis 18.03.1964 und Sieglinde Zollbrecht vom 21.04. bis 15.05.1964.
Der seit 3 Jahren geplante Umbau des Schulhauses ist am 13.07.1964 begonnen worden. Bei dem Umbau wurden ein 4. Lehrsaal, ein Werkraum, eine Schulküche eingebaut und die Abortanlage aufgestockt. Außerdem wechselte man die alten, undichten Fenster, Türen, eine Holztreppe und die Fußböden aus. Auch die Warmwasserheizung mit Ölfeuerung wurde vergrößert. Der Kostenvoranschlag belief sich auf 89.000 DM, zusätzlich für Inneneinrichtung 19.500 DM. Seit Errichtung der Oberdiendorfer Schule im Jahre 1910 war dies bereits der dritte Umbau. In diesem Jahr hatte die Gemeinde Oberdiendorf 820 Einwohner und 120 Schulkinder.
Da sich in der Mittelklasse der Volksschule (3.-5.Klasse) ständig über 50 Kinder befanden, war es das Bestreben der Schulleitung, für Oberdiendorf eine vierte Lehrkraft zu erhalten. Nach Einbau des vierten Lehrsaales waren hierfür die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen. Allerdings konnte für das neue Schuljahr wegen des akuten Lehrermangels noch nicht mit einer vierten Lehrkraft gerechnet werden.
Lehrkräfte in Oberdiendorf (einschließlich Aushilfen):
Am 02.08.1966 erging ein Bescheid der Regierung von Niederbayern in Landshut, dass die Volksschulen Oberdiendorf und Wolkar zusammenzulegen sind. Sitz der Schule wurde Wolkar. Mit Beginn des Schuljahres 1966/67 schlossen sich die beiden 3-klassigen Volksschulen Oberdiendorf und Wolkar zu einer 7-klassigen Verbandsschule zusammen. Es wurde ein Schulbus zur Beförderung der Schüler der Fa. Fürst, Hutthurm, eingesetzt. Schulleiter des neuen Schulverbandes wurde Josef Greschniok.
Durch Verordnung vom 17. Juli 1975 hatte die Regierung von Niederbayern die „Grund- und Teilhauptschule I Oberdiendorf“ sowie die „Grundschule Haag“ aufgelöst und mit Wirkung vom 01.August 1975 zur “Grundschule Oberdiendorf“ zusammengelegt. Die beiden Klassen der Teilhauptschule wurden der Hauptschule Hauzenberg einverleibt. Die 5. Jahrgangsstufe blieb aber vorerst noch in die Grundschule Oberdiendorf ausgelagert. Ab der 6. Klasse erfolgte der Unterricht in Hauzenberg.
Im neuen Schuljahr 1975/76 wurden in Wolkar die Klassen 2, 3 und 5, in Oberdiendorf die Klassen 1 und 4 und in Haag die Klassen 1 bis 5 unterrichtet. Sitz der Schulleitung blieb Oberdiendorf, da die Klassen in Haag geringere Schülerzahlen aufwiesen. Die Schulleitung hatte bei einer eigens dafür einberufenen Elternversammlung im Einvernehmen mit den Erziehungsberechtigten die entsprechende Einteilung getroffen. Ab dem Schuljahr 1976/77 wurde nur noch in Haag und Wolkar unterrichtet. Das Schulgebäude in Oberdiendorf hatte damit nach langen Jahren als Schule ausgedient.
Am 13.09.1976 wurde, nach Umbau und Renovierungsmaßnahmen durch die Stadt Hauzenberg und den Diözesancaritasverband, im alten Schulgebäude der Kindergarten „St.Anna“ neu eingerichtet. Damit verfügte Oberdiendorf erstmals seit 1910 über keine Schule mehr, dafür aber über einen Kindergarten.
Im Jahre 2000 wurde das Gebäude wiederum saniert. Während der Umbauarbeiten wurde der Kindergarten Oberdiendorf im ehemaligen Schulgebäude in Wolkar untergebracht. Bis heute befindet sich der Kindergarten im ehemaligen Schulgebäude von Oberdiendorf.
Textbeitrag: Elisabeth v.Korff-Grünberger
Literatur/Quellen:
Röhm: Das historische Alter der Diözese Passau 1880 Rottmayer: Beschreibung des Bistums Passau 1867 Sammlung schul-, orts- und heimatgeschichtlicher Aufzeichungen, begonnen 1932 von Lehrer Rudolf Gehling, zusammengestellt, neu bearbeitet und ergänzt von Lehrer Hans Langesee, fortgesetzt von Lehrer Edgar Salfer, fortgesetzt im Sommer 1960 von Hauptlehrer Josef Greschniok Archiv der Grundschule Haag Fotos StAH Fotos Archiv Schule Haag Fotos Schlager, Hauzenberg |
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