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01_Die Rosenkranzbruderschaft

 

Der genaue Zeitpunkt der Errichtung der Rosenkranzbruderschaft, die das gesellschaftliche, wirtschaftliche und soziale Leben in Hauzenberg über Jahrhunderte hin mit prägte ist nicht überliefert. Nach den handschriftlichen Quellen [ABP OA Pfa Hauzenberg I,36] zählt die Rosenkranzbruderschaft zu den ältesten Vereinigungen der Pfarrei Hauzenberg. Mit ihren religiösen, sozialen und sicher auch geselligen Elementen war sie vermutlich fester Bestandteil der Pfarrei, als Georg Kaiser, Marktrichter von Hauzenberg 1793 beim bischöflichen Ordinariat die Bitte vortrug, dass die Prozession der Rosenkranzbruderschaft wieder erlaubt werden möchte, da an diesem Tage viele Opfer eingingen. Seine Motive waren vornehmlich auf materielle Belange gerichtet. Die Antwort der kirchlichen Würdenträger war knapp und richtete sich an den hiesigen Pfarrherrn: „ [ … ] daß er den Markrichter und dessen Anhang vorladen und Ihn belehren solle, daß die Religionshandlungen zur Ehre Gottes, und zum Seelen Heil“ abgehalten werden. Hauptanliegen der Glaubensgemeinschaft sollten die Pflege des Rosenkranzgebetes, das Totengedenken und die Fürbitte für die lebenden und verstorbenen Bruderschaftsmitglieder sein.

Für ein weiteres halbes Jahrhundert ist das Bestehen der Rosenkranzbruderschaft indirekt durch beurkundete Stiftungen zu erschließen. Darüber hinaus zeichnen die von Georg Kaiser als Bruderschaftsverwalter über Jahre hin geführten Rechnungsbücher eine aktive und lebendige Gemeinschaft, für die Bruderschaftsumgänge, feierlich gestaltete Kirchenfeste und Prozessionen zum Passauer Mariahilfberg zum wesentlichen Bestandteil des religiösen Lebens geworden sind.

Am 26. April 1847 wendet sich der Pfarrer Johannes Eras abermals an das bischöfliche Ordinariat: „In der Pfarrei Hauzenberg besteht seit mehr als zwei hundert Jahren eine ziemlich reich dotierte leider aber seit geraumen Jahren ziemlich herabgekommene Rosenkranzbruderschaft. Der […] Pfarrvorstand möchte nun dieses so schöne religiöse Institut wieder zu einigem geistigen Leben erwecken, zu welchem Zweck er auch keine Mühe und Anstrengung scheuen wird.“ Sein Bemühen war jedenfalls von Erfolg gekrönt, denn bereits im Schreiben vom 19. Mai erklärte das bischöfliche Ordinariat, dass „man sich mit dem gestellten Antrage zur Wiedererweckung der so sehr herabgekommenen Rosenkranzbruderschaft zu Hauzenberg völlig einverstanden erklärt.“

Alljährlich wurde nun am Rosenkranzfest, also am 1. Sonntag im Oktober, das Titularfest gefeiert. Der im Rahmen dieser Feierlichkeiten abgehaltene Beichtkonkurs war so zahlreich besucht, dass Priester auswärtiger Pfarreien im Beichtstuhl Aushilfe leisten mussten. Jährlich erging daher an das Ordinariat ein Gesuch, den Beichtvätern, welche an diesen Tagen in der hiesigen Pfarrkirche Aushilfe leisten, die Kompetenz des besonderen Sündenerlasses zu erteilen. Das Wirken der Vereinigung ist so für weitere 40 Jahre indirekt nach zu vollziehen. 

Im Jahre 1886 wurde die Rosenkranzbruderschaft vollständig saniert und reformiert und unter feierlichem Zeremoniell in der Pfarrkirche neu errichtet. Das in diesem Zusammenhang ausgestellte Diplom vom 2. Okt. 1886 gibt „dem Pfarramte Hauzenberg Kenntnis, dass unser hochwürdigster Herr Bischof die Rosenkranzbruderschaft in der Pfarrkirche S. Viti gnädigst genehmigen.“ Dieses Dokument ist allerdings fast drei Jahrhunderte nach der eigentlichen Errichtung der Rosenkranzbruderschaft entstanden. Denn im Jahre 1891 berichtete Pfarrer Sebastian Rothenaichner dem bischöflichen Ordinariat in einer Gesamtübersicht gemäß seinen Unterlagen: „[…] dass die Rosenkranzbruderschaft schon im 17. Jahrhundert bestanden hat, da im J. 1658 für die verstorbenen Mitglieder vier Quatemberämter mit Vigil gestiftet worden sind.“

Mit dieser „Neugründung“ wurde die kirchliche Stellung der Fraternität neu formuliert. Vorstand der Rosenkranzbruderschaft war nun der jeweilige Pfarrherr. Um wirkliches Mitglied zu sein, musste die Aufnahme durch ihn persönlich unter Eintragung des Namens in das Bruderschaftsbuch erfolgen. Knapp 3700 Mitglieder – Männer und Frauen aus den verschiedenen sozialen Schichten – nennt das von 1885 bis 1929 in Hauzenberg geführte Originalverzeichnis.[1] Das sind durchschnittlich 80 Einschreibungen pro Jahr, wobei das Einzugsgebiet weit über die Pfarrei hinaus reichte. Im Jahr 1891 wurde der rechte Seitenaltar in der St. Vitus Kirche, der ein Vesperbild der Mutter Gottes als Hauptfigur zeigte als Bruderschaftsaltar und Versammlungsort vorgeschlagen. Jedes Mitglied bekam mit dem Eintritt in die Rosenkranzbruderschaft sein eigenes Bruderschaftsbüchlein für das persönliche Gebet wie auch für liturgische Feierlichkeiten. Im Jahre 1929 enden die im Zusammenhang mit der Rosenkranzbruderschaft geführten, schriftlichen Aufzeichnungen.

           

Bruderschaftsbüchlein aus dem Jahr 1893, Ordinariatsarchiv Passau

Textbeitrag: Emmi Federhofer

 

Literatur und Quellen:

- Heider 1934:  J. Heider, Regesten des Passauer Abteilandes, München 1934

- ABP OA Pfa: Archiv des Bistums Passau, Ordinariatsarchiv, Pfarrakten

- ABP Pfa Hauzenberg KR Rosenkranzbruderschaft 1794-1795; 1803; 1804

 

[1] Aus: Verzeichnis der Mitglieder der Rosenkranzbruderschaft zu Hauzenberg angefangen am

4. Oktober 1885 von Joseph Müller, Pfarrer   (Original Handschrift, Diözesanarchiv Passau)

Als weitere religiöse und wohltätige Gemeinschaft bestand über Jahrhunderte hin die Frauenbruderschaft. Die schriftlichen Aufzeichnungen setzen weit früher ein und in den Quellen wird sie bisweilen auch als "Unser lieben Frauen alte Bruderschaft" oder als die "Erzbruderschaft" von der Rosenkranzbruderschaft unterschieden. (Foto: "Raittbrief" der Frauenbruderschaft aus dem Jahr 1736, Bildausschnitt; ABP OA Pfarrakten Hauzenberg I,39)
02_Die Frauenbruderschaft
Als weitere religiöse und wohltätige Gemeinschaft bestand über Jahrhunderte hin die Frauenbruderschaft. Die schriftlichen Aufzeichnungen setzen weit früher ein und in den Quellen wird sie bisweilen auch als "Unser lieben Frauen alte Bruderschaft" oder als die "Erzbruderschaft" von der Rosenkranzbruderschaft unterschieden. (Foto: "Raittbrief" der Frauenbruderschaft aus dem Jahr 1736, Bildausschnitt; ABP OA Pfarrakten Hauzenberg I,39)



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03_Die Marianische Jungfrauenkongregation
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1. Katholische Arbeitnehmerbewegung Haag seit 1960

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